85-Jährige übergibt Bargeld und Goldbarren


 
Betrüger waren mit Schockanruf erfolgreich.

(ir) Im Laufe des gestrigen Dienstags wurden der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt mehrere sogenannte Schockanrufe mitgeteilt. Eine Geldübergabe konnte durch das umsichtige Verhalten einer Bankmitarbeiterin verhindert werden. In einem anderen Fall erbeuteten die Betrüger über 30.000 Euro. Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat die Ermittlungen dazu aufgenommen und bittet um Hinweise.



Am Montagnachmittag erhielt eine 85-jährige Frau aus Ingolstadt den Anruf eines angeblichen Polizisten. Er erschlich sich mit der Geschichte, ihr Sohn hätte einen schweren Verkehrsunfall verursacht das Vertrauen der Rentnerin. Der Betrüger brachte sie in der Folge dazu, Bargeld und Goldbarren im Wert von über 30.000 Euro an eine Abholerin zu übergeben. Die Übergabe fand gegen 16:00 Uhr in der Mercystraße von Ingolstadt statt.



Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter Telefonnummer (08 41) 93 43-0 zu melden.



Die Abholerin ist zirka 45 Jahre alt und etwa 155 Zentimeter groß. Sie ist schlank und hatte zur Tatzeit glatte, schulterlange, dunkelblonde Haare. Sie war mit einem hellbraunem Strickpullover und einem dunkelbraunen Rock bekleidet und hatte eine weiße Plastiktüte mit roter Aufschrift dabei, in der sich die übergebenen Wertgegenstände befanden



Ebenfalls am Montagnachmittag kontaktierten Betrüger eine 81-jährige Frau aus Neuburg und versuchten, sie mit derselben Geschichte zu einer Geldübergabe in Höhe von 44.000 Euro zu überreden. Als die Rentnerin bei ihrer Bank das Geld abheben wollte, wurde eine Bankmitarbeiterin misstrauisch und fragte telefonisch bei der Tochter der Frau nach, ob sich tatsächlich ein Verkehrsunfall ereignet habe. Nachdem die Tochter das verneinte, verließ die Neuburgerin ohne Geld die Filiale und erstattete Strafanzeige bei der Polizei. Die Betrüger gingen diesmal leer aus.



Die Polizei gibt folgende Tipps:
• Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen!
• Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste.
• Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an!
• Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse!
• Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
• Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
• Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
• Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!