Der Chef der Ingolstädter Kripo, Kriminaldirektor Alfred Grob, bedankte sich
bei Frau Margarethe Meyer für ihre engagierte Mithilfe bei der Festnahme eines
Trickbetrügers. In den Räumen der Kriminalpolizei sprach Grob ihr seine
Anerkennung aus und überreichte als Dankeschön eine Urkunde, einen Blumenstrauß
und einen Geldbetrag.
Unter der Überschrift „Trickbetrüger
fand seinen Meister“ meldete das Polizeipräsidium im Juli dieses Jahres eine
nicht alltägliche Festnahme eines sog. „Enkeltrickbetrügers“. Eine unbekannte
Frau hatte die 67-jährige Rentnerin aus Großmehring angerufen und -wie bei
solchen Enkeltrickanrufen üblich- mit den Worten „Rate mal wer dran ist?“ das
Gespräch eröffnet. Im weiteren Verlauf hatte sie sich dann als Enkelin
„Josefine“ ausgegeben und eine finanzielle Notlage bezüglich eines Wohnungskaufs
vorgetäuscht. Sie bat die „Oma“ um finanzielle Unterstützung in Form eines
fünfstelligen Eurobetrages.
Wie sich aber später herausstellte, waren
die Betrüger an die falsche „Oma“ geraten. Frau Meyer hatte bereits vor ein paar
Monaten einen ähnlichen Anruf mit betrügerischer Absicht erhalten. Deshalb
reagierte sie bei diesem Telefonat absolut „cool“ und im Stile „einer Miss
Marple“ wie Kriminaldirektor Grob lobend erwähnte. Sofort verständigte sie von
ihrem Handy aus per Notruf die Polizei. Im weiteren Verlauf der umgehend
eingeleiteten polizeilichen Fahndung erhielt Frau Meyer Unterstützung von
Beamten der Kripo Ingolstadt und setzte deren Ratschläge und Anleitungen
vorbildlich um. Letztlich endete die „Polizeiaktion“ mit der Festnahme des
Geldabholers, mit dem die Großmehringerin zuvor die Übergabe von 10.000 Euro
vereinbart hatte. Der 22-jährige Tatverdächtige, ein polnischer Staatsbürger,
befindet sich seither in Untersuchungshaft.
Um Frau Meyer in angemessenem
Rahmen für ihre Unterstützung zu danken, hatte sie der Kripo-Leiter am Mittwoch
zu einer Gesprächsrunde mit den am Einsatz beteiligten Beamten eingeladen.
Begleitet von ihrer Tochter, ergab sich so nochmals die Gelegenheit über die
erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Polizei zu sprechen. Alfred Grob betonte mit
wie viel „Mut, Cleverness und großem Kommunikationsgeschick“ Frau Meyer agiert
hatte, ohne deren Zutun der Täter nicht hätte dingfest gemacht werden können.
Frau Meyer ihrerseits bedankte sich bei den Kriminalbeamten für die
„Regieanweisungen“, wenngleich sie einräumte, dass sie sich zwar nach außen hin
gelassen zeigte, aber innerlich doch sehr nervös war.
Wie sich im Laufe
der weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei ergab, besteht der Tatverdacht,
dass der Inhaftierte zusammen mit seinen Komplizen für ähnlich gelagerte Taten
im Bundesgebiet und dem Ausland in Frage kommen könnte. Die Ermittlungen dauern
an.
Wieder zwei Enkeltrickversuche in Ingolstadt
Gestern Nachmittag erhielten zwei Seniorinnen Anrufe von vermeintlichen Enkeln.
Beide Male reagierten die Opfer richtig.
Eine der Geschädigten verwies in
Geldfragen auf ihre Tochter, die zweite Frau entlarvte den Anruf sofort als
Betrug. In beiden Fällen beendeten daraufhin die „falschen Enkel“ die
Telefonate.
Der sog. Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des
Betruges, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Zudem trifft es
häufig alleinstehende, lebensältere Personen, deren Hilfsbereitschaft schamlos
ausgenutzt wird.
Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick:
• Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen
vorstellt.
• Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr
Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
• Vergewissern Sie sich, ob der
Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der
bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt
bestätigen.
• Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen
Verhältnissen preis.
• Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
• Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen
ein Anruf verdächtig vorkommt.
• Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie
sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.