Erneut traten in der Region falsche Polizisten auf. Die Betrüger erbeuten mehrere tausend Euro.
(ir) Schon wieder sind in den letzten Tagen Trickbetrüger mit der perfiden Masche, sich als vermeintliche Polizisten auszugeben, aufgetreten. Dabei erbeuteten sie in zwei Fällen von gutgläubigen Senioren Bargeld und Wertgegenstände.
Bei der Polizei wurden in den vergangenen Tagen insgesamt elf Anrufe falscher Polizisten bekannt. Die Vorgehensweise entsprach dabei der mittlerweile bestens bekannten Masche der Betrüger: Am Telefon geben die vermeintlichen Polizeibeamten üblicherweise vor, nach der Festnahme eines Einbrechers sei bei ihm ein Zettel mit der Anschrift des Angerufenen gefunden worden. Anschließend werden die Opfer nach ihren persönlichen Lebens- und Vermögensverhältnissen ausgefragt. Zudem wird auf dem Telefondisplay der Angerufenen auch die Telefonnummer 110 angezeigt.
Die Mehrzahl der in den letzten Tagen Angerufenen erkannte jedoch die Betrugsmasche und beendete das Gespräch, sodass es zu keinem Vermögensschaden kam.
Jedoch in zwei Fällen wurden die Opfer nach dem Telefonat von den unbekannten Betrügern aufgesucht. Dabei erschlichen sich die Betrüger Bargeld und Wertgegenstände.
Ein 87-jähriger Rentner erhielt am vergangenen Freitagvormittag zunächst zwei Telefonanrufe einer vermeintlichen Kriminalpolizistin, die sich über vorhandene Wertgegenstände und deren Aufbewahrung erkundigte. Gegen 12:45 Uhr erschien dann ein unbekannter Mann am Wohnanwesen des 87-Jährigen und gab vor, Kriminalpolizist zu sein und die Wertgegenstände des Rentners überprüfen zu müssen. Der gutgläubige Rentner ließ den Unbekannten ins Haus und übergab ihm schließlich auch noch seine Goldmünzen und Golfbarren im Wert von mehreren tausend Euro. Erst einige Zeit später wurde der Geschädigte misstrauisch und verständigte die Polizei.
Der unbekannte Mann ist zirka 170 Zentimeter groß, etwa 25 Jahre alt und schlank. Er trug zur Tatzeit eine graue Jacke, eine graue Stoffhose und schwarze Schuhe
Im zweiten Fall gelang es den unbekannten Tätern in der Nacht von Montag auf Dienstag mit derselben Masche das Vertrauen einer 86-jährigen Ingolstädterin zu erschleichen. Auch sie händigte einem falschen Polizisten einen hohen Bargeldbetrag aus.
Diesen Täter beschrieb die Geschädigte als etwa 40-jährigen Mann, der etwa 170 Zentimeter groß ist, Hochdeutsch sprach und kurze, schwarze, wellige Haare hatte.
Die Ingolstädter Kriminalpolizei rät:
• Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen
• Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten beziehungsweise Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben
• Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein
• Im Telefondisplay angezeigte Nummern können technisch manipuliert werden und sind kein Beleg für den tatsächlichen Anruf eines Polizeibeamten – die Polizei ruft Sie nicht unter der Notrufnummer 110 an
• Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter
• Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung
• Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis
• Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer; in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110
• Prüfen Sie, ob ein Eintrag Ihrer Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen wirklich notwendig ist
• Rufen Sie beim geringsten Zweifel selbst bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt – Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der verschlossenen Tür warten
• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen
• Die Polizei wird Sie niemals um die Aushändigung von Geldbeträgen oder Wertgegenständen bitten