(ir) Polizei durchsucht bayernweit insgesamt 16 Wohnungen und findet
neben Falschgeld auch Betäubungsmittel und Waffen.
Seit Anfang
2014 werden zunehmend Falschgeldangebote im nicht sichtbaren Bereich des
Internet, dem sogenannten Darknet festgestellt. Gleichzeitig stiegen, wie im
gesamten Europa, auch in Bayern die Anhaltezahlen von Falschgeld in starkem Maße
an. Eine Beziehung zwischen diesem Falschgeldanstieg und den Angeboten im
Darknet steht für die Experten fest.
Falschgeldtäter werden regelmäßig
bei der Verausgabung von Falsifikaten entdeckt und auch wegen Geldfälschung
angezeigt. Bei ihren Bestellungen wähnen sich diese noch in großer Sicherheit.
Sie vertrauen darauf, im Netz keinerlei Spuren zu hinterlassen und so die
Ermittlungen zu ihrer Person ins Leere laufen zu lassen.
Tatsächlich
hatten sich aber aus laufenden Ermittlungen heraus Hinweise auf Tatverdächtige
ergeben, die sich Falschgeld im Darknet bestellt hatten. Es handelte sich dabei
um italienische Fälschungen verschiedener Werte. Die Noten waren in sehr guter
Qualität hergestellt worden und nach der Bestellung europaweit per Post versandt
worden.
Unter der Leitung des Bayerischen Landeskriminalamtes wurden bei
Bestellern aus Bayern am Mittwoch an verschiedenen Orten Bayerns gleichzeitig 16
Wohnungen durchsucht. Dabei waren auch die jeweils örtlich zuständigen
Kriminalpolizeiinspektionen beteiligt.
Die Personen stehen in dringendem
Verdacht, sich durch Bestellungen im Darknet Falschgeld verschafft zu haben, um
dieses anschließend als echt in Verkehr zu bringen. Für alle Wohnungen waren
zuvor über die jeweiligen Staatsanwaltschaften durch die zuständigen
Amtsgerichte Durchsuchungsbefehle erwirkt worden.
Bei den Maßnahmen
konnten in zwei Münchner Wohnungen geringe Mengen an Falschgeld aufgefunden
werden. Auch in Mittelfranken wurden konkrete Hinweise auf Falschgelddelikte
gesichert.
Weitere sichergestellte Beweismittel müssen noch ausgewertet
werden, um die Bestellvorgänge beweiskräftig nachzuweisen. Hierfür wurden durch
die Beamten Computer und Speichermedien sichergestellt.
Über das
gefundene Falschgeld hinaus führte die Suche auch zum zufälligen Auffinden von
Betäubungsmitteln und Waffen sowie verbotenen Gegenständen nach dem
Waffengesetz, wie z.B. Schlagringen.
Die Täter erwartet eine Strafanzeige
wegen Verbrechen der Geldfälschung. Diese werden nach dem Strafgesetzbuch mit
Freiheitsstrafen nicht unter einem Jahr bestraft.