SPD Ingolstadt fordert einen qualifizierten Mietspiegel

Die von der großen Koalition beschlossene Mietpreisbremse, die seit dem 1. Juni in Kraft ist, soll vor allem in Städten und Gemeinden mit einem extrem angespannten Wohnungsmarkt, wie beispielsweise in Ingolstadt, regulierend eingreifen und Exzesse bei den Mieten verhindern helfen. Voraussetzung für die praktische Wirksamkeit dieses Instrumentes ist allerdings ein qualifizierter Mietspiegel. Davon ist die Ingolstädter SPD-Stadtratsfraktion überzeugt und fordert erneut einen qualifizierten Mietspiegel für Ingolstadt. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am 30. Juli soll der Stadtrat, dem Antrag der Partei folgend, diesen Mietspiegel beschließen.

Einen Mietspiegel hat der Ingolstädter Stadtrat in der Vergangenheit bislang immer abgelehnt. „Jetzt aber sind die Voraussetzungen ganz andere. Die große Koalition hat die Mietpreisbremse beschlossen. Es sollte sich jetzt auch im Stadtrat eine große Koalition für den Mietspiegel und damit für die Mietpreisbremse finden“, meint Fraktionschef Achim Werner und hofft, der Stadtrat könnte dieses Mal „Pflöcke einschlagen“ und den Weg frei machen für einen Mietspiegel, der nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt werde und Grundlage dafür sei, die ortsübliche Vergleichsmiete zu ermitteln. „Außerdem ist ein qualifizierter Mietspiegel ein verlässliches Instrument sowohl für die Mieter wie für die Vermieter“, so Werner weiter.

Daran, dass Ingolstadt zu den Kommunen mit angespannter Wohnraumsituation gehört, besteht laut SPD kein Zweifel. In einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums von Ende Juni gibt der Bayerische Justizminister Winfried Bausback bekannt, dass noch vor der Sommerpause eine Verordnung zur Mietpreisbremse erlassen wird. Und nach derzeitigem Stand erfüllen 144 Städte und Gemeinden die Voraussetzungen für die Mietpreisbremse. Laut dem Bayerischen Staatsministerium der Justiz ist Ingolstadt eine der 144 Kommunen. „Ingolstadt ist also offiziell als Kommune mit angespannten Wohnungsmarkt anerkannt“, so Werner.