Total betrunkener Geisterfahrer auf A9


 
Glimpflich ging eine Geisterfahrt auf der A9 aus, bei der es gleich mehrfach zu Beinahe-Unfällen gekommen war.

(ir) Am Samstagabend gegen 22:45 Uhr gingen bei der Einsatzzentrale der Ingolstädter Polizei mehrere Notrufe ein, in denen ein Geisterfahrer auf der Autobahn A9 gemeldet wurde. Laut Anrufer soll das Auto zwischen den Anschlussstellen Denkendorf und Altmühltal auf der Richtungsfahrbahn Nürnberg in falscher Richtung, als in Richtung Ingolstadt unterwegs gewesen ein. Dabei war es dann hauptsächlich im zweispurigen Bereich des Kindinger Berges mehrfach zu erheblichen Gefährdungen, sowie zu einigen Beinahe-Frontalzusammenstößen gekommen.

„Nur durch die reflexartigen Reaktionen mehrerer Verkehrsteilnehmer konnte hier Schlimmeres verhindert werden“, teilte ein Sprecher der Ingolstädter Verkehrspolizei mit. Und er fügte hinzu: „Auf Höhe der Anschlussstelle Denkendorf konnte der Geisterfahrer, der mit einem blauen BMW 320 unterwegs war, dann von mehreren, koordiniert eingesetzten Polizeistreifen zum Anhalten gebracht werden.“ Nach derzeitigem Stand der polizeilichen Ermittlungen verursachte der Geisterfahrer keinen Unfall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug.



„Der Fahrer, der sein nun auf dem linken Fahrstreifen entgegen der Fahrtrichtung stehendes Fahrzeug selbständig nicht verlassen wollte oder konnte, musste von den Beamten vor Ort auf der hierfür in Fahrtrichtung Nürnberg kurzfristig komplett gesperrten Autobahn aus seinem Fahrzeug gezogen werden“, schilderte der Polizeisprecher weiter. Danach wurde sein Auto gewendet und auf einem nahegelegenen Parkplatz verkehrssicher abgestellt. „Bei dem im Landkreis Eichstätt wohnenden 27-jährigen Mann aus Ungarn wurde überdeutlich Alkoholkonsum festgestellt. Ein noch vor Ort durchgeführter Test ergab einen Wert von beinahe 2,5 Promille, weshalb der Fahranfänger seine frisch erworbene Fahrerlaubnis auch gleich wieder abgeben durfte“, so der Ingolstädter Verkehrspolizeisprecher. Außerdem wurde von einem hinzugerufenen Arzt eine Blutentnahme durchgeführt.

Die Ingolstädter Verkehrspolizei ist jetzt dabei, die von dem Geisterfahrer massiv gefährdeten Autofahrer, die sich über Notruf gemeldet haben, als Geschädigte zu ermitteln. Zudem wird auch nach einer Unfallstelle gesucht, weil der blaue BMW des Geisterfahrers einen frischen Streifschaden auf der Beifahrerseite hatte, dessen Herkunft die Polizei bislang noch nicht klären konnte.



„Ob dem Fahranfänger ohne Führerschein neben den ganzen strafrechtlichen Konsequenzen nicht auch sein Pkw weg genommen werden kann, entscheidet demnächst die zuständige Staatsanwaltschaft in Ingolstadt“, so der Verkehrspolizeisprecher abschließend.