Mit einem nicht alltäglichen Einsatz hatte es die Ingolstädter Polizei zu tun. Sie mussten eine Frau in einem psychischen Ausnahmezustand überwältigen.
(ir) Am frühen Dienstagmorgen gegen 5:50 Uhr wurde eine Streife der Ingolstädter Polizei zu einem Wohnblock in der Waldeysenstraße im Ingolstädter Piusviertel gerufen, weil Anwohner dort aus einem Wohnblock Hilferufe einer Frau hörten. Laut Zeugen verlangte die Schreiende nach der Polizei. Doch vor Ort stellte sich die Situation für die Streifenbeamten völlig anders dar: Die schreiende Frau, eine 65-jährige Bewohnerin, wollte die Polizisten nicht in ihre Wohnung lassen und hatte sich darin verbarrikadiert. Das Türschloss musste daraufhin von der Ingolstädter Berufsfeuerwehr geknackt werden.
Um dann in die Wohnung der Frau zu gelangen, mussten sich zwei Polizisten gegen die Tür stemmen, um eine dahinterstehende Kommode beiseite zu schieben. Als die Tür dann einen Spalt breit geöffnet war, schüttete die 65-jährige Bewohnerin völlig überraschend warmes Wasser aus einem Wasserkocher über die beiden Polizisten. Außerdem fuchtelte die völlig aufgelöste Frau mit einem Hammer und einen Schraubenzieher herum, ohne jedoch gezielt in Richtung der Einsatzkräfte zu schlagen.
Mit erheblichem Kraftaufwand gelang es den Polizisten, die Frau zu überwältigen. Anschließend entdeckten die Polizisten hinter der Wohnungstür ein Holzbrett, das mit mehreren langen Nägeln präpariert und derart platziert war, dass die Nagelspitzen nach oben gerichtet waren. „Die Seniorin wurde aufgrund des psychischen Ausnahmezustandes ins Krankenhaus gebracht“, teilte ein Sprecher der Ingolstädter Polizei mit. Und er fügte hinzu: „Ein Grund für deren ausgeprägte Angstzustände konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.“ Bei dem Vorfall zog sich einer der Polizisten eine Beule an der Stirn zu. Sein Kollege verletzte sich am rechten Handgelenk. „Die Frau muss sich nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung verantworten“, so der Polizeisprecher abschließend.