Hält die Eiche?



Zugversuch zur Untersuchung der Eiche in Kipfenberg-Schelldorf an der Kreisstraße EI 11.

(ir) Die stattliche Eiche an der Kreisstraße am Ortsausgang von Schelldorf in Richtung Wettstetten dürfte vielen Landkreisbürgerinnen und Bürgern bekannt sein. Dieser markante Baum prägt nicht nur das Ortsbild, sondern beeinflusst mit seiner mächtigen Krone auch das Mikroklima in diesem Bereich nachhaltig. Leider leiden solch stattliche Riesen unter den vermehrt vorkommenden Extremwetterereignissen wie anhaltende Dürre oder starke Stürme. So fällt es ihnen immer schwerer, den häufig widrigen Bedingungen am Straßenrand zu trotzen.



Bei einer regelmäßig durchgeführten Baumkontrolle durch Florian Funk, Gartenbaumeister und Baumkontrolleur am Kreisbauhof, wurde ein Tropfender Schillerporling am Stammfuß des Baumes registriert. Dieser Baumpilz befällt bevorzugt alte Eichen und zersetzt langsam deren Wurzelwerk oder Teile davon. Obwohl die Eiche auf den ersten Blick vital wirkt, könnte ihre Standsicherheit durch den Befall beeinträchtigt sein. Daher wurde von der Landkreisverwaltung eine Fachfirma mit einem Zugversuch beauftragt. Bei der Untersuchung wird der Baum mit einem Greifzug unter Zugspannung gesetzt.



Währenddessen registrierten an angebrachte Sensoren die Reaktion der äußeren Holzfasern auf die Belastung und die Bewegungen des Wurzeltellers unter Belastung. Die gewonnenen Daten werden derzeit ausgewertet. Die Untersuchung wurde über das Natur- und Umweltprogramm des Landkreises Eichstätt finanziert. Neben der Pflege und den Erhalt von Bestandsbäumen stehen hier auch klimaangepasste Neupflanzungen auf landkreiseigenen Flächen und entlang der Kreisstraßen im Fokus. „Altbäume wie diese Eiche sind ein wichtiger Lebensraum für viele Arten.



Verschiedene Vogelarten, Fledermäuse und xylobionte Käfer finden hier Unterschlupf und Nahrung. Bis eine junge Eiche zu einem solchen Habitat wird, dauert es mehrere Jahrzehnte“, so die Ausführungen von Ralf Sigerist von der Unteren Naturschutzbehörde. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Auswertungen der gewonnenen Daten zu einem positiven Ergebnis führen. Ziel ist es, den Baum so lang wie möglich zu erhalten und gegebenenfalls angepasste Pflegemaßnahmen in die Wege zu leiten.