Weidenbohrer im Kindergarten entdeckt


 
Eine erstaunliche Entdeckung machte zum wiederholten Male das Personal einer Kindergarteneinrichtung.

(ir) In einem Kindergarten im Landkreis Eichstätt wurde eine durchaus als gefräßig zu bezeichnende Raupe aus der Familie der Holzbohrer, der Weidenbohrer (Cossus cossus) gefunden. Aus dieser Raupe entwickelt sich der größte Kleinschmetterling in Mitteleuropa.

Nach Auskunft von Peter Hecker, Fachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landkreises Eichstätt, werden die nachtaktiven Falter, deren Flugzeit etwa im Juni/Juli liegt, eher selten wahrgenommen. Das Weibchen legt rund 700 Eier, verteilt auf einzelne Haufen mit jeweils 20 Eiern an die Stammbasis von Weiden, Pappeln, anderen Laubgehölzen und auch Obstbäumen. Bevorzugt werden geschwächte Bäume befallen. Die schlüpfenden Junglarven bohren sich in die Rinde ein und durchlaufen dort eine bis zu dreijährige Entwicklung.



In dieser Zeit entstehen Fraßgänge auch ins Holz. Wie auf dem Bild anbei zu erkennen ist, werden aus den Raupen stattliche Exemplare mit einer Länge von über sechs Zentimetern. In der Nähe von Einbohrstellen riecht es deutlich essig-modrig. Was tun bei Befall? Eine einfache Lösung gibt es nicht. Vorbeugend hilfreich ist es den Stamm zu „kalken“, betont der Fachberater. Die dazu vorausgehende Stammreinigung mittels Stammschaber oder Bürste trägt generell zur Schädlingsbekämpfung bei, da viele Schädlinge die raue Rinde zur Eiablage, zur Verpuppung oder zur Überwinterung nützen. Meldepflichtig ist der Befall nicht. Negativ sind die Auswirkungen auf die Standsicherheit eines befallenen Baumes.