3D-Druck-Atemschutzmasken gegen Corona-Virus



Seit vergangener Woche laufen in sieben Ingolstädter Mittelschulen die schuleigenen 3D-Drucker auf Hochtouren. 

(ir) Die 3D-Drucker der Ingolstädter Mittelschulen produzieren für die Führungsgruppe Katastrophenschutz der Stadt Ingolstadt (FüGK-IN) Schutzmasken aus Kunststoff. Die Idee für diese weitere Do it yourself-Variante von Halbmasken kam von der Ingolstädter Hightech-Werkstatt brigk Makerspace.



Für diese Halbmasken fertigen die 3D-Drucker insgesamt zwei Kunststoffteile an, eine Maske und ein Filtergitter. Beide Stücke zusammen ergeben mit einem Vlieseinsatz einen funktionierenden Mund-Nasen-Schutz, der durch Desinfektion und den Austausch des Vlieseinsatzes mehrfach verwendbar ist. Die passende Druckdatei kann unter www.makethemasks.com für private und gemeinnützige Verwendungen kostenfrei heruntergeladen werden. Zusammen mit dem Druckmaterial, dem sogenannten Filament, und dieser Druckvorlage kann jeder 3D-Drucker-Besitzer seine eigenen Masken herstellen.



Bereits Ende März vernetzte sich der brigk Makerspace mit der bundesweiten Initiative „Maker vs. Virus“. Unter www.makervsvirus.org ruft die Aktion Besitzer von 3D-Druckern zur Herstellung von Schutz-Equipment auf. Die Ingolstädter Hightech-Werkstatt fungiert dabei als ein zentraler Organisationspunkt für Masken und Schutzschilder aus dem 3D-Drucker. Im Raum Ingolstadt haben sich diesem Netzwerk bereits 64 Maker angeschlossen, deutschlandweit sind es rund 6.000.



Die FüGK-IN hat über den Fachberater für Informatik am staatlichen Schulamt, Willi Heßlinger, das Netzwerk der Ingolstädter Mittelschulen aktiviert. Trotz Ferienzeit arbeiten deshalb Lehrkräfte, Fachlehrer und Schulleitungen zusammen, um die 3D-Drucker am Laufen zu halten. Sie stoßen die Druckaufträge an, überwachen den Druckvorgang und entnehmen die produzierten Teile. Dabei unterstützen auch die jeweiligen Schulhausmeister, die regelmäßig nach den Geräten sehen. Schließlich dauert das Drucken einer Maske ungefähr fünf Stunden und das dazugehörige Filtergitter weitere 30 Minuten. Mittlerweile produzierten sie dadurch bereits über fünfzig Schutzmasken. Diese liefern sie an die Kommunalbetriebe, die für die FüGK-IN die Organisation der Schutzmasken übernommen haben. „Wir freuen uns, dass wir hierfür die 3D-Drucker zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen können. Nach einer Öffnung der Schulen möchten wir diese verantwortungsvolle Aufgabe an die Schüler übergeben“, sagt Norbert Mair, Schulleiter der Sir-William-Herschel-Mittelschule. „Wir sind dankbar, dass die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt den Ingolstädter Schulen diese Hightech-Geräte zu Beginn des Schuljahres spendete.“