Das 6. Netzwerktreffen fand in digitaler Form statt.
(ir) Gleich zwei Premieren: Erstmals eröffnete Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf ein Netzwerktreffen der Urban Air Mobility Initiative Region Ingolstadt, erstmals fand es -Corona-bedingt- in digitaler Form statt. Insgesamt war es das sechste Netzwerktreffen der UAM-Partner zum Austausch über aktuelle Themen.
Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl, Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle, Stadtdirektor Hans Meier sowie Prof. Georg Rosenfeld, Vorstand der IFG, verfolgte der Oberbürgermeister das digitale Netzwerktreffen im kleinen Sitzungssaal der Stadt Ingolstadt. Neben dem Direktorium der Stadt Ingolstadt war erstmals die Projektsteuerung Ernst & Young mit der Organisation des Netzwerktreffens betraut. Ernst & Young stellte dabei erste Ergebnisse zur geplanten Strategie zum Ausbau der UAM Initiative Ingolstadt vor.
Christian Scharpf begrüßte die neuen Partner Cheil, Fair Fleet, Munich Aeronautics, MVI Group und Spleenlab, in der UAM Initiative Ingolstadt – die damit auf über 70 Partner anwächst und bezüglich der Anzahl seiner Projekte und Partner eine der aktivsten UAM-Städte/Regionen in Europa ist.
Von den bestehenden Netzwerkpartnern gab es spannende Einblicke in abgeschlossene und laufende Projekte: Prof. Jens Hogreve und Frederica Janotta von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt informierten über die Ergebnisse des bereits abgeschlossenen Projekts „GABi“ zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Luftmobilität und stellten die Akzeptanzstudie vor. Demnach ist die technische Sicherheit der relevan-teste Faktor für die Entscheidung der Studienteilnehmer, ob sie ein Flugtaxi nutzen würden oder nicht. Als wichtigste Anwendungsfälle von Flugtaxis wurden „Notfälle“ sowie „geschäftliche Zwecke“ genannt. Insgesamt würden 63 Prozent der Befragten das Flugtaxi als Bestandteil des ÖPNV nutzen.
Maria Algar Ruiz und Sascha Schott von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA berichteten über den Regulierungsprozess sowie die fortlaufenden Planungen bis 2021. Bis dahin will man in verschiedenen Arbeitsgruppen zu den Themen Flugtauglichkeit, Flugbetrieb, Besatzungsausbildung, U-Space sowie Start- und Landeplätze Lizenzierungskonzepte erarbeiten.
Für Quantum Systems stellte Claudia Steinhoff das Projekt zu Covid-19 vor, hierbei ging es um den Transport von Corona-Proben vom Testzentrum zum Labor mittels einer Drohne. Es konnten dabei bis zu zwölf Proben in weniger als sieben Minuten zum Labor transportiert werden. Die Fahrzeit eines Autos beträgt im Vergleich bis zu 60 Minuten. Somit erreichen die Proben das Labor acht bis zwölf Mal schneller als per Kurierfahrt.
Aus dem Ingolstädter brigkAir berichtete Michael Buthut über die aktuellen Entwicklungen zum Start-Up Zentrum für den Bereich Luftfahrt. Ziel hierbei ist es, dass den Start-Ups die Möglichkeit für Testflüge gegeben wird, vor allem auch in Urbanem Gebiet. Bereits 107 Start-Ups warten im brigkAir darauf fliegen zu können. Sobald die letzten Hürden am Flughafen Manching genommen werden, kann mit den Flugtests begonnen werden. Zudem wird in einem zweiten Schritt daran gearbeitet auch Testflüge in Urbanem Raum zu ermöglichen.
Für den Nachmittag organisierte Projektsteuerer Ernst & Young fünf virtuelle Workshops. Es ging dabei um die Vertiefung der Themen Standardisierung und Regulierung, Logistik, Datenerfassung, Integration und Infrastruktur sowie den Personentransport.
Das nächste Netzwerktreffen der UAM Initiative Ingolstadt ist für den Herbst 2020 geplant.
Das Foto zeigt von links Stadtdirektor Hans Meier, Oberbürgermeister Christian Scharpf, MdB Reinhard Brandl, Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle und IFG-Vorstand Prof. Georg Rosenfeld.