(ir) „Adieu, Napoleon!“ heißt es in Ingolstadt: Die Bayerische
Landesausstellung schloss am Samstag ihre Pforten im Neuen Schloss.
„Napoleon und Bayern“ ist ein sensationeller Publikumserfolg: 148.665
Besucher wollten die Geschichte des französischen Kaisers und seines Verbündeten
sehen.
Der Besucherandrang war besonders in den letzten Wochen riesig, freut
sich Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte: „An
Spitzentagen kamen über 2000 Interessierte, der Rekord liegt bei 2860 Besuchern
am vergangenen Sonntag. Mit diesem Ergebnis haben wir sogar die Schau im letzten
Jahr zu „Ludwig der Bayer“ in Regensburg überholt.“ Loibl zog bei der
abschließenden Pressekonferenz daher eine positive Bilanz: „Wir haben unseren
Besuchern heuer eine ganz besondere Schau geboten. So viele Spitzenexponate wie
bei „Napoleon und Bayern“ kommen sehr selten zusammen: vom Hut des Kaisers bis
zur Buchführung des Aichacher Wirtes Gerhauser, der 12.000 Soldaten
einquartieren musste. Von daher konnten wir auch hinter die Kulissen von Glanz
und Gloria blicken: auf die Bayerinnen und Bayern, die einen hohen Preis für die
Königskrone bezahlen mussten.“
Gabriel Engert, Kulturreferent der Stadt
Ingolstadt, und Dr. Ansgar Reiß, Direktor des Bayerischen Armeemuseums,
schlossen sich dem positiven Resümee an. „Die Landesausstellung war ein
Glanzpunkt mit überregionaler Ausstrahlung im Kulturleben der Stadt Ingolstadt.
Als unterhaltsame oder informative Ergänzung wurde unser Rahmenprogramm nicht
nur von den Ingolstädter Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch von Touristen und
den zahlreichen Besuchern genutzt und besucht“, sagte Engert.
Kostbare
Originalexponate aus dem 19. Jahrhundert, darunter Leihgaben aus Frankreich,
Schweden und Russland, und die attraktive Inszenierung der Ausstellung
begeisterten die Besucher. Die Aktivstationen waren besonders beliebt: Jeder
konnte den bayerischen Raupenhelm, den kratzigen Soldatenmantel oder einen
schwer bepackten Tornister anprobieren. Viel Positives findet sich im
Besucherbuch, in dem sich auch Gäste aus Italien, Frankreich oder den USA
eingetragen haben. „I spent half the day here”, gestand ein polnischer Besucher.
Viele Komplimente sind auf Französisch verfasst, „Vive la Bavière!“ wurde immer
wieder geschrieben.
Großen Anklang fand die Bayerische Landesausstellung
auch bei den jungen Besuchern. „Napoleon und Bayern“ lockte zahlreiche Klassen
an, an einigen Tagen kamen sogar komplette Schulen. Dass das Haus der
Bayerischen Geschichte auch das junge Publikum begeistern kann, zeigt ein
Besucherbucheintrag eines staunenden Erwachsenen: „Zweieinhalb Stunden
‚gefesselte‘ Kinder in einem Museum – wo gibt es das…?“
Eine große Schau
wie „Napoleon und Bayern“ kann nur mit dem unermüdlichen Einsatz zahlreicher
Helfer erfolgreich sein: Als Dankeschön für ihr großes Engagement wurden sie zum
Abschlussfest eingeladen. Einen großen Anteil am Gelingen der Bayerischen
Landesausstellung haben auch Partner und Sponsoren: Die Stadt Ingolstadt hat ein
interessantes und vielseitiges Rahmenprogramm zusammengestellt, das Bayerische
Armeemuseum bot mit dem Neuen Schloss Ingolstadt einen perfekten Ort und 100
Exponate für die Ausstellung.
Diese glänzende Rückkehr nach mehr als 200
Jahren hat sich Napoleon sicher nicht vorstellen können, als er die Nacht vom
18. auf den 19. April 1809 im Neuen Schloss verbrachte.