Ein Parteitag der Ingolstädter SPD hat den Vorsitzenden des Gehörlosenvereins in das Rennen um einen Platz auf der SPD-Liste für die Europawahl 2019 geschickt.
(ir) Der gelernte Metallbauer und Anlagenführer bei Audi erhielt bei der Abstimmung 98 Prozent der Stimmen. Im September entscheidet ein Bezirksparteitag der Oberbayern-SPD, ob einer der ihr zustehenden Plätze mit dem Ingolstädter Kandidaten besetzt wird.
In seiner von einer Gebärdendolmetscherin übersetzten Rede erläuterte der 44-jährige Spätaussiedler aus Russland seine europapolitischen Vorstellungen. In den Mittelpunkt stellte er das soziale Europa, in dem alle Barrieren für Menschen mit einer Behinderung fallen, in dem es ein gerechtes Steuersystem gibt, einen inklusiven Arbeitsmarkt für Menschen mit und ohne Behinderung, einen verbindlichen Mindestlohn, ein Programm zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
In einer Zeit, in der der amerikanische Präsident Europa als Feind sieht, forderte Exner, den Zusammenhalt innerhalb Europas zu stärken und das Gewicht einer vereinigten europäischen Wirtschaftsmacht in die Waagschale zu werfen. Der Frieden als kostbarste Errungenschaft des vereinten Europa dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden.
Alexander Exner lebt seit mehr als 30 Jahren in Ingolstadt. Er ist mit einer gehörlosen Frau verheiratet und hat drei gehörlose Kinder. Er ist bayern- und bundesweit in der Gehörlosenszene vernetzt. Zu seinen herausragenden Leistungen gehört die Errichtung des Ingolstädter Gehörlosenzentrums, die er gemeinsam mit Katharina Krüger vorangetrieben hat.
Christian De Lapuente, der Vorsitzende der Ingolstädter SPD brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, mit Alexander Exner einen engagierten und kompetenten Kandidaten für das Europaparlament vorschlagen zu können. Inklusion werde bei den Sozialdemokraten gelebt.
In ihren Grußworten hießen Landtagskandidat Dr. Christoph Spaeth und Bezirkstagskandidatin Karoline Schwärzli-Bühler Alexander Exner in der Kandidatenriege der SPD Ingolstadt willkommen. Sie versicherten, sich von den derzeitigen Umfragewerten nicht beeindrucken zu lassen. Durch einen engagierten Wahlkampf mit hohem persönlichen Einsatz lasse sich mit Sicherheit ein gutes Ergebnis erzielen.
Das Foto zeigt von links nach rechts Dr. Christoph Spaeth, Karoline Schwärzli-Bühler, Alexander Exner und Christian De Lapuente.