Arbeitslosenquote sinkt 2,1 Prozent



Der regionale Arbeitsmarkt im April 2022: Fortsetzung der Frühjahrsbelebung.

(ir) „Zu Beginn des zweiten Quartals zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt in guter Verfassung. Die Frühjahrsbelebung setzt sich fort, die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen geht weiter zurück und der Bestand an gemeldeten offenen Stellen übertrifft das Vorkrisenniveau“, zieht Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, eine durchaus positive Bilanz der aktuellen Entwicklung. Allerdings sind die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die der Pandemie nach wie vor deutlich spürbar. Vor allem zeigt sich dies in Arbeitsausfällen durch Verzögerungen in den Lieferketten.



Im Berichtsmonat April waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 6.065 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, 281 weniger als noch im März und 1.947 weniger als vor einem Jahr.



Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte und pendelt sich bei guten 2,1 Prozent ein. Vor Jahresfrist lag sie noch bei 2,7 Prozent. Erfreulich, dass auch Ältere und Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit vom positiven Trend profitieren. Differenziert man die von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen nach Rechtskreisen, sind 3.492 bei den Agenturen für Arbeit gemeldet (Arbeitslosenversicherung) und 2.573 bei den Jobcentern (Grundsicherung).



Der aktuelle Bestand an gemeldeten offenen Stellen belegt den Bedarf der Betriebe nach passenden Arbeitskräften. 4.361 vakante Arbeitsplätze waren den Vermittlungsfachkräften zum Stichtag im April gemeldet, sechs mehr als im März und 1.053 mehr als vor Jahresfrist.



„Auch wenn die derzeitigen Arbeitsmarktaussichten aufgrund der globalen Krisen und deren Auswirkungen mit großen Unsicherheiten behaftet sind, erweist sich der lokale Arbeitsmarkt stabil und aufnahmefähig“, sagt Johannes Kolb



Der Agenturleiter führt weiter aus: „Im Vergleich zum Vorjahr melden sich weniger Menschen neu oder erneut bei uns. Dies deutet darauf hin, dass die Betriebe an ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern festhalten. Der hohe Stellenbestand zeigt zudem, dass zahlreiche Unternehmen Personalbedarf haben.“ Jedoch profitieren nicht alle Bewerberinnen und Bewerber gleichermaßen davon: Von den 4.361 bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Arbeitsplätze, sind 2.623 für Fachkräfte ausgeschrieben. Dem gegenüber stehen 1.945 qualifizierte Fachkräfte, die bei der Agentur für Arbeit gemeldet sind. Somit kommen hier 74 Bewerberinnen und Bewerber auf 100 Stellen. Ganz anders sieht es im Helferbereich aus: Hier sind 320 arbeitslose Personen je 100 Stellen gemeldet.



Und auch was die Berufsgruppen betrifft, sind die Chancen auf eine neue Stelle unter-schiedlich: Während bei den Berufen in der Produktion und Fertigung sowie Gesundheit und Erziehung mehr Stellenangebote als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet sind, sieht das Verhältnis in der Logistik, bei den Sicherheitsdiensten, im kaufmännischen Bereich und in der Verwaltung genau umgekehrt aus.



Der Vorsitzende der Geschäftsführung erklärt weiter: „Die Zahlen zeigen, dass die erworbenen Qualifikationen für die Arbeitsplatzsuche und -sicherheit eine wichtige Rolle spielen.“ Direkt an Betriebe, Beschäftigte und Arbeitsuchende gewandt fügt er hinzu: „Die Agentur für Arbeit unterstützt eine Vielzahl an Qualifizierungen und Weiterbildungen. Als Beispiele möchte ich die Ausbildungen im Pflegebereich (zum Beispiel Krankenpfleger), in handwerklichen Berufen oder im kaufmännischen Bereich nennen. Zudem fördern wir auch Anpassungsqualifizierungen und Vorbereitungslehrgänge auf Externen-Prüfungen.“



Die Lehrgangskosten sowie Zuschüsse zum Lohn können teilweise oder sogar vollständig übernommen werden. Außerdem kann ein pauschalierter Arbeitgeberanteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag erstattet werden. Die Weiterbildung muss mindestens 120 Stunden umfassen und bei der Durchführung der Qualifizierung sind die Betriebe flexibel – beispielsweise hinsichtlich der Schulungszeiten: Diese können in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend stattfinden.



Über die näheren Fördervoraussetzungen informieren die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei der Agentur für Arbeit gerne. Arbeitsuchende können ihre Vermittlungsfachkraft direkt ansprechen oder die kostenlose Servicenummer (08 00) 4 55 55 00 nutzen.



Betriebe können sich an ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service wenden. Falls dieser nicht bekannt ist, ist der Arbeitgeber-Service auch unter der kostenlosen Servicenummer (08 00) 4 55 55 20 erreichbar.



Johannes Kolb sagt abschließend: „Melden Sie sich gerne bei uns, damit wir Sie dabei unterstützen können, sich auf die künftigen Herausforderungen eines sich verändernden Arbeitsmarktes bestmöglich einzustellen. Dies gilt für Bewerberinnen und Bewerber, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Betriebe gleichermaßen.“



Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen:
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Berichtsmonat April um 45 Personen verringert und liegt damit aktuell bei 2.498 Betroffenen (Vorjahr: 3.187). Die aktuelle Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht und liegt weiterhin bei 3,1 Prozent (Vorjahr: 3,9 Prozent). 1.397 gemeldete Stellen sind unbesetzt, 44 weniger als noch im März.



Im Landkreis Eichstätt ging die Arbeitslosigkeit auch im April weiter zurück. Zum Stichtag waren 1.111 Personen auf Arbeitssuche, 105 weniger als im Vormonat (Vorjahr: 1.590). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 479 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote beträgt Ende April sehr gute 1,4 Prozent (Vormonat: 1,6 Prozent, Vor-jahr: 2,1 Prozent). 1.055 Arbeitsstellen und damit 19 mehr als im März, sind den Vermittlungsfachkräften als vakant gemeldet.



Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen weiter zurück gegangen. 1.132 Bürgerinnen und Bürger und damit 68 weniger als im Februar waren auf Beschäftigungssuche. Im Vorjahresvergleich sind es 251 weniger. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte auf 2,0 Prozent. Im April 2021 lag sie noch bei 2,4 Prozent. 796 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, 13 mehr als im Vormonat. Vor Jahresfrist waren 594 Arbeitsplätze unbesetzt.



Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen ist im April weiter gesunken. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten hat sich um 63 auf 1.324 verringert. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres bedeutet dies ein deutliches Abschmelzen um 528. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 1,7 Prozent (Vorjahr: 2,4 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 1.113 offenen Stellen und damit 18 mehr als im Vormonat. Im April 2021 waren zum Vergleich 894 offene Stellen gemeldet.