Der Ausweichassistent in Audi-Modellen trägt zur Verringerung des
Unfallrisikos bei.
(ir) Audi will den Verkehr in der Stadt
sicherer und flüssiger machen. Dafür engagiert sich die Marke im Verbundprojekt
UR:BAN. 31 Partner entwickeln in der vierjährigen Projektlaufzeit gemeinsam
Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagement-Lösungen für den Stadtverkehr. Die
Abschlusspräsentation findet am 7. Oktober in Düsseldorf statt.
„In der
Weiterentwicklung von Fahrerassistenzsystemen steckt ein großes
Sicherheitspotenzial, speziell im städtischen Verkehr“, sagte Dr. Horst Glaser,
Leiter Entwicklung Fahrwerk und Fahrassistenzsysteme, im Vorfeld des
Abschlussevents. „Audi bringt sich beim Projekt vor allem mit Systemen ein, die
den Fahrer beim Bremsen und Lenken in kritischen Situationen des Stadtverkehrs
unterstützen. Dafür brauchen wir unter anderem eine zuverlässige
Umfelderfassung“, so Dr. Glaser.
Das Kürzel UR:BAN steht für „Urbaner
Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement“. Das
deutschlandweite Verbundprojekt läuft seit April 2012 und endet im März 2016.
Daran beteiligt sind 31 Partner aus Automobil- und Zulieferindustrie,
Elektronik-, Kommunikations- und Softwarefirmen, Universitäten sowie
Forschungsinstitute und Städte. Das gemeinsame Ziel ist es, Fahrerassistenz- und
Verkehrsmanagementsysteme speziell für die Stadt zu entwickeln. Das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt mit rund
40 Millionen Euro.
Im Mittelpunkt der Projektarbeit stehen der Mensch
als Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger oder Verkehrsplaner sowie drei große
Themenbereiche: Vernetztes Verkehrssystem, kognitive Assistenz und Mensch im
Verkehr.
Im Bereich kognitive Assistenz zum Beispiel geht es unter
anderem um das lückenlose Erfassen des Umfelds in einer 360-Grad-Rundumsicht.
Je besser Fahrer und Auto ihr Umfeld wahrnehmen, desto eher lassen sich
Kollisionen vermeiden, etwa durch Lenkeingriffe und Bremsen. Besonders wichtig
dabei ist ein robust ausgelegtes System, das Fehlauslösungen sicher vermeidet.
Audi arbeitete mit drei Autos im Testbetrieb. Eines davon, ein Audi A7
Sportback, ist im Rahmen der Abschlusspräsentation an diesem Mittwoch als
Technik-Demonstrator in verschiedenen Verkehrsszenarien zu erleben. Der
Versuchsträger ist mit seriennahen Sensoren ausgerüstet: Neben einem
Laserscanner und einer Videokamera im Frontbereich hat er ein Doppelradar vorne,
ein Heck- und ein Seitenradarsystem. In diesem Technikträger kommen Regelungs-
und Steuerungskomponenten zum Einsatz, mit denen auch die drei Audi RS7 piloted
driving concept 2014 und 2015 fahrerlose Rekorde auf den Rennstrecken von
Hockenheim, Oschersleben, Ascari und Sonoma eingefahren haben.
Der
Ausweichassistent in Audi-Modellen wie dem neuen Audi A4 und dem Q7 trägt heute
schon zur Verringerung des Unfallrisikos bei. Die Erkenntnisse aus dem
UR:BAN-Projekt fließen bei Audi in die Entwicklungsarbeit ein, so zum Beispiel
in die Weiterentwicklung bestehender Assistenzsysteme.
Darüber hinaus
leitet die AUDI AG im Verbundprojekt auch das Teilprojekt „Wirkfeld, Effizienz
und Recht“, das sich vor allem mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der in
UR:BAN entwickelten Fahrerassistenzsysteme befasst. So sind etwa noch einige
Fragen in Bezug auf die Zulassungsfähigkeit von automatischen Notlenksystemen
zu klären. Im Themengebiet „Mensch im Verkehr“ geht es für Audi darum, die
vielfältigen Interaktionen zwischen Auto und Umgebung in einer angepassten
Mensch-Maschine-Schnittstelle zu verarbeiten und anzuzeigen. Hier gilt es
vielfältige innerstädtische Kreuzungssituationen zu erfassen, zu systematisieren
und eine passende Informations- und Warnstrategie festzulegen.
20
Personen aus den Bereichen Vorentwicklung automatisierte Fahrfunktionen,
Unfallforschung sowie aus der Entwicklung Ergonomie Fahrzeugkonzepte MMI sind in
das Projekt UR:BAN involviert.
Audi ist Pionier des „pilotierten
Fahrens“. Seit 2009 hat das Unternehmen im Rahmen der Entwicklungsarbeit
zahlreiche spektakuläre Fahraktionen durchgeführt – auf öffentlichen Straßen,
internationalen Rennstrecken und einem Salzsee. Die Technologien zum
pilotierten Fahren stehen für mehr Sicherheit, mehr Effizienz sowie mehr Zeit
und Komfort. Audi plant den ersten Serieneinsatz eines pilotierten Systems in
der nächsten Modellgeneration des Audi A8. Es kann im Stop-and-Go-Verkehr bis 60
km/h die Fahraufgabe übernehmen.