Audi stellt Gesichtsvisiere her



Die AUDI AG fertigt im Auftrag der Stadt Ingolstadt Gesichtsschilde für Gesundheitswesen und Behörden. 

(ir) Die Stadt Ingolstadt hat die AUDI AG damit beauftragt, so genannte Gesichtsschilde („Face-Shields“) für den Einsatz unter anderem im Klinikum Ingolstadt anzufertigen. Gesichtsschilde sind Teil der persönlichen Schutzausrüstung, die das Gesicht des Trägers schützen sollen, zum Beispiel um Tröpfchen von den Augen fernzuhalten. Sie sind kein Ersatz für den herkömmlichen Mund-Nasen-Schutz, sondern ergänzen diesen und werden vor allem im medizinischen Bereich eingesetzt. Die Visiere sind bei fachgerechter Reinigung und Desinfektion mehrfach verwendbar.



Da Gesichtsschilde aufgrund der Corona-Pandemie nicht in ausreichender Zahl auf dem deutschen Markt verfügbar sind, um den hohen Bedarf zu decken, hat die Stadt Ingolstadt bei der AUDI AG angefragt, ob sie die einzelnen Bauteile für die Gesichtsschilde herstellen können. Jedes Visier besteht aus drei Teilen – dem in Spritzguss gefertigten Visierhalter, einer hochwertigen, im Wasserstrahl-Verfahren zugeschnittenen Visierfolie und einem Lochgummi. Die Entwicklung der Gesichtsvisiere übernahm das Team des Kunststoff-3D-Druck-Zentrums von Audi in Eigenregie. Dadurch konnten in kürzester Zeit Prototypen hergestellt und auf die Bedürfnisse der Anwender optimiert werden.



Das Klinikum hatte beispielsweise bereits vorab eine Kleinserie der Gesichtsschilde zum Testen im Einsatz. Unter anderem waren die Gesichtsschilde vom medizinischen Personal in den Bereichen der Intensivmedizin und der Anästhesie für einige Tage im Einsatz und wurden von den Trägern sehr angenehm und positiv empfunden.



Nach der Zertifizierung auf die genormten Anforderungen startete die Serienfertigung. Inzwischen hat die AUDI AG Einzelteile für insgesamt 3.500 Gesichtsschilder produziert und an die Stadt Ingolstadt übergeben. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz hat sie in ihre Bestände übernommen. Weitere Lieferungen an die Städte und Landkreise der Region sind derzeit in Abstimmung.



„Wir sind der AUDI AG sehr dankbar, dass sie sich schnell und unbürokratisch bereiterklärt hat, die Stadt Ingolstadt und das Klinikum Ingolstadt mit der Herstellung der Gesichtsschilde zu unterstützen. In der gebotenen Eile und aufgrund des angespannten Marktes war das genau der richtige Weg, um unserem medizinischen Personal schnell die erforderliche persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen“, erklärt Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf.



„Wir sind stolz, dass wir mit unseren Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen die Stadt Ingolstadt unterstützen können. Mit der Lieferung werden unter anderem die unterschiedlichen Einsatzkräfte und das medizinische Personal mit speziell entwickelten Gesichtsvisieren ausgestattet. Diese Maßnahme ist nur ein kleiner Teil des Soforthilfe-Pakets von fünf Millionen Euro, mit dem die AUDI AG in der Corona-Krise humanitäre Hilfe auf nationaler und internationaler Ebene leistet“, sagt Siegfried Schmidtner, der Leiter Audi Product Engineering.



„Wir Audianerinnen und Audianer übernehmen in diesen schwierigen Zeiten in vielfältiger Art und Weise Verantwortung für die Menschen in unserer Heimatregion: Aktiv und solidarisch mit Herz und Kompetenz. Das Projekt „3D-Druck Gesichtsvisiere“ zeigt genau dies. Es hilft und schützt unsere Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitswesen. Das ist uns wichtig. Der Dank gilt allen Beteiligten für ihr Engagement“, sagt Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AUDI AG.

Das Foto zeigt Thomas Schlagenhaufer (Einkauf & Logistik Klinikum Ingolstadt), Monika Röther (Geschäftsführerin Klinikum Ingolstadt), Dirk Müller (Leiter Führungsgruppe Katastrophenschutz), Oberbürgermeister Christian Scharpf, Siegfried Schmidtner (Leiter Audi Product Engineering), Peter Mosch (Gesamtbetriebsratsvorsitzender Audi AG) und Erhard Brandl (Projektleiter und Leiter 3D-Druck-Zentrum der Audi AG) bei der Übergabe der Gesichtsschilde auf dem Rathausplatz.