Audi stellt Aktionären nach herausforderndem Jahr strategische Pläne vor.
(ir) Audi blickt trotz aktueller Herausforderungen zuversichtlich in die Zukunft. Nach dem von der Dieselkrise belasteten Vorjahr will das Unternehmen seine strategische Transformation weiter vorantreiben. Auf der Hauptversammlung in Neckarsulm erläutert der Vorstand den Aktionären an diesem Donnerstag die Modell-, Technologie- und Geschäftspläne des Unternehmens.
„Wir verjüngen unser Modellportfolio massiv und erneuern bis Mitte 2018 fünf bestehende Kernbaureihen“, sagt Rupert Stadler, Vorsitzender des Vorstands der Audi AG. „Zusätzlich erweitern wir bis 2019 mit dem Audi Q8 und dem Audi Q4 unsere erfolgreiche Q Familie um zwei neue Konzepte und gehen mit unseren batterieelektrischen Audi e-tron-Modellen an den Start.“ Bis 2020 plant Audi die Markteinführung von drei neuen Elektroautos, anschließend will die Marke sukzessive Modelle in jeder Kernbaureihe elektrifizieren.
Im laufenden Jahr steht mit den neuen Generationen von Audi A8 und Audi A7 die Oberklasse im Fokus. Den A8 enthüllt der Premiumhersteller beim ersten Audi Summit am 11. Juli 2017 in Barcelona. Mit diesem neuen Veranstaltungskonzept schaffen die Ingolstädter ein exklusives Präsentationsformat rund um die Vier Ringe. „Dort zeigen wir der Weltöffentlichkeit alles, was Vorsprung durch Technik und unsere Marke ausmacht“, unterstreicht Stadler.
Um Zukunftsthemen noch schneller und effizienter umzusetzen, nutzt Audi konsequent Konzernsynergien. Im April hat die Marke mit Porsche eine neue Entwicklungskooperation für künftige Fahrzeugarchitekturen vereinbart. Markenübergreifend entsteht dadurch ein Potenzial zur Kostensenkung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags pro Jahr. Teil der Zusammenarbeit ist die Entwicklung einer gemeinsamen Premiumarchitektur für Elektrifizierung – ein starker Hebel für die erhöhte Wettbewerbsfähigkeit von Elektroautos. Bis 2025 will Audi einen Anteil von einem Drittel voll- oder teilelektrifizierter Modelle an seinen Auslieferungen erreichen.
Neben dem klassischen Fahrzeuggeschäft erweitert die Premiummarke künftig ihr digitales Angebot. Mit myAudi will das Unternehmen einen einheitlichen Zugang in die digitale Welt der Marke schaffen und eine Plattform für umfangreiche Online-Dienste etablieren, die auch Drittanbietern offensteht. Des Weiteren skaliert Audi seine Mobilitätsdienste für den urbanen Raum und will damit bis Ende des Jahrzehnts in mehr als 15 Märkten weltweit präsent sein.
Mit einer im März 2017 neu gegründeten Tochtergesellschaft übernehmen die Ingolstädter im Volkswagen Konzern die Führungsrolle für die Entwicklung des autonomen Fahrens. Die Autonomous Intelligent Driving GmbH arbeitet an der Technologie für fahrerloses Fahren im urbanen Raum. Diese wird in Modellen verschiedener Marken einsetzbar sein. Anfang des kommenden Jahrzehnts soll die Technik reif für den ersten Kleinserieneinsatz sein.
„Wir finanzieren unsere Transformation aus eigener Kraft“, sagt Axel Strotbek, Vorstand Finanz, IT und Integrität der AUDI AG. „Unser operatives Geschäft zeigt sich auch in der aktuell herausfordernden Situation robust. Bei Ausgaben und Investitionen sorgen wir mit unserem ‚Speed up!‘-Programm für hohe Effizienz und damit größtmöglichen Fokus auf die Zukunftsthemen.“
Im ersten Quartal 2017 erzielte der Audi-Konzern ein Operatives Ergebnis von mehr als 1,2 Milliarden Euro. Mit 8,7 Prozent Operativer Umsatzrendite erfüllt das Unternehmen seinen Rentabilitätsanspruch klar. Der Netto-Cashflow erhöhte sich auf mehr als 1,5 Milliarden Euro.
Auf Gesamtjahressicht will das Unternehmen die Auslieferungen der Marke Audi gegenüber der Vorjahreszahl von 1.867.738 Automobilen leicht steigern. Auch die Umsatzerlöse sollen den Vergleichswert von 59,3 Milliarden Euro leicht übertreffen. Bei der Operativen Umsatzrendite will Audi nach 5,1 Prozent im Vorjahr nun wieder seinen strategischen Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent erreichen. 2016 hatten Sondereinflüsse im Zusammenhang mit der Dieselkrise und Takata-Airbags das Operative Ergebnis mit 1,8 Milliarden Euro und die Renditekennziffer somit um 3,1 Prozentpunkte belastet.