Die Designerin Irene Friesen zieht in den Pop-up-Store „zeit[t]raum“.
(ir) „Eigentlich kam ich eher aus Zufall zu meiner jetzigen Spezialität, für die ich bekannt bin“, erzählt die Designerin Irene Friesen, die vor kurzem in den Pop-up-Store „zeit[t]raum“ eingezogen ist. Ihre Spezialität? Besondere Trachtenmiederröcke, die es sonst nirgendwo gibt, das Design hat sie sich nämlich gleich patentieren lassen.
„Ich hatte so einen tollen Stoff, aber leider hat es nicht mehr für ein ganzes Dirndl gereicht. Darum habe ich es bei dem Rock belassen.“ Stolz auf ihre neue Kreation postete sie ein Bild des neuen Teils in den sozialen Medien. „Die Resonanz war überwältigend. Meine Kundinnen wollten den Rock sofort kaufen. Da musste ich erst einmal eine größere Produktionsreihe starten.“ Allerdings war es ihr wichtig, nicht in die Massenproduktion zu verfallen. Von jedem Modell gibt es nur etwa zwölf Exemplare – so erhält man durch die Kombination mit Bluse und Schürze den eigenen einzigartigen Look.
Samstag, 8. September 2018: Nacht der Museen
Das war vor etwa drei Jahren, seitdem ist sie das ganze Jahr über mit der Produktion neuer Designs beschäftigt. „Das geht ja schon im Februar mit den Starkbierfesten los. Dann folgen die Frühlingsfeste und schließlich die richtig großen Volksfeste: Gäubodenfest, Barthelmarkt, Gillamoos und natürlich die Wiesn.“ Aber auch auf Hochzeiten und anderen Feiern wird die Tracht immer beliebter. „Damit ist frau einfach immer gut angezogen – und so ein toller ausgestellter Rock mit betonter Taille macht jeder Frau eine super Figur!“
Mit der Kreation von Irene Friesen ist das Trachten-Outfit noch wandelbarer geworden: „Durch eine andere Bluse oder eine andere Schürze hat man gleich einen ganz anderen Look. Anders als beim klassischen Dirndl kann man die Schürze auch weglassen und durch die Kombination mit modernen Oberteilen hat man im Handumdrehen auch ein extravagantes Alltagsoutfit.“
Für alle, die es bequem lieben, sind ihre Röcke genau das Richtige: „Der Miederrock ist um einiges bequemer als die einschnürenden Dirndl. Da schmeckt der leckere Festbraten gleich noch besser!“, erzählt sie lachend.
Die Designerin entdeckte schon sehr früh ihre Leidenschaft für Mode: mit neun Jahren schneiderte sie bereits ihre ersten Kreationen. „Das Nähen habe ich mir über die Zeit selbst beigebracht“. Schnell war klar, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen wollte. So studierte sie an einer renommierten Modeschule, dabei erlernte sie auch Fähigkeiten im Bereich des Grafik-Designs und der Fotografie und wurde dadurch zu einem Multitalent. Heute macht sie Vieles selbst: Anzeigen, Grafiken für ihre Website und die Mode-Shootings. „Am liebsten würde ich alles selbst machen, aber oft muss ich auch einen Teil meiner Arbeit abgeben, sonst schaffe ich das natürlich nicht. Ich habe viele Freunde, die auch in der Branche sind. Mit denen arbeite ich sehr gerne zusammen.“
Wer Lust auf die traditionelle Mode der Designerin bekommen hat, sollte sich beeilen, da Friesen nur noch bis Mitte Oktober im Store in der Theresienstraße 13 sein wird. Dann wartet schon der nächste Gründer mit seiner Geschäftsidee darauf, entdeckt zu werden.