Bayerns Opposition formiert sich



Die Linke Ingolstadt wählte ihre Kandidaten einstimmig.

(ir) Bei der Linkspartei Ingolstadt herrscht große Geschlossenheit. Sowohl die Direktkandidatin für den Bezirkstag, Arina Wolf, als auch der designierte Direktkandidat für den Landtag, Christian Pauling, wurden nach ihren Reden von der Mitgliederversammlung einstimmig als Kandidaten für den Wahlkreis Ingolstadt gewählt. Die bei ver.di tätige Gewerkschafterin Wolf unterstrich in ihrer Rede die Notwendigkeit guter Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Erziehungsbereich.



Viele Menschen würden sich in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kitas kaputt schuften, obwohl die dortige Arbeit wortwörtlich lebenswichtig sei. Es gelte dringend, etwas an Löhnen und Arbeitsbedingungen zu ändern, um die Gesundheit der Mitarbeiter, aber auch die Qualität der Leistungen sicherzustellen. Den Bezirk hat Wolf in dieser Hinsicht bisher als Gegenspieler wahrgenommen. Als Beispiel führt sie die Rückgliederung der Servicegesellschaft ins Ingolstädter Klinikum an. In Zusammenarbeit mit ver.di und vielen anderen Unterstützern habe man durch harte Arbeit eine tarifliche Bezahlung der ausgegliederten Mitarbeiter möglich gemacht.



Auch die Linke sei diesbezüglich eine große Hilfe gewesen. Dabei hätte man regelrecht gegen den Bezirk Oberbayern ankämpfen müssen. „Es kann nicht sein, dass der Bezirk Oberbayern seine Service-Beschäftigten in den kbo-Kliniken weiterhin knapp über den Mindestlohn bezahlt und sie somit direkt in die Armutsfalle zwingt. Mit meiner Direktkandidatur will ich für gute Arbeits- und Lebensbedingungen einstehen“ ruft Wolf unter Applaus in den Saal.



Der amtierende Stadtrat Pauling will seine Kandidatur ebenfalls nutzen, um die soziale Frage zu adressieren. Auch in Bayern stünden viele Menschen wegen Inflation und Energiepreisen mit dem Rücken zur Wand. Einen besonderen Fokus will er auf die Situation in den Kitas legen. Hochwertige Kinderbetreuung sei essenziell für die Gleichberechtigung, Integration und die zukünftige Leistungsfähigkeit der Gesellschaft. Die aktuelle Krise im Erziehungsdienst gefährde die Erwerbstätigkeit vieler Frauen sowie die Zukunft ihrer Kinder.



„Wir müssen Erzieherinnen und Erzieher endlich so unterstützen, dass sie auch gern in ihrem Beruf bleiben und nicht wie heute scharenweise das Handtuch schmeißen!” unterstreicht Pauling. Dies sei dringend nötig, um der dramatischen Situation bei den Kitas etwas entgegenzusetzen. Darüber hinaus bestehe beim Klimaschutz dringender Handlungsbedarf, da man keine weiteren Jahre verlieren dürfe. In diesem Zusammenhang kritisiert Pauling, dass sich SPD und Grüne mit Blick auf eine Regierungsbeteiligung bereits auf einem Kuschelkurs mit der CSU befänden. Die gesellschaftlichen Krisen erforderten eine starke Opposition zur aktuellen Politik. Ein „weiter so“ dürfe es nicht geben.



„Im Gegensatz zu anderen Parteien im Landtag, sind wir bereit, diese Funktion auch wirklich einzunehmen und Söder die Stirn zu bieten!”, gibt sich Pauling kämpferisch. Wer sicherstellen wolle, dass die Regierungsparteien ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrnehmen, müsse Die Linke wählen, so heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

Das Foto zeigt Christian Paulig und Arina Wolf.

Quelle: inhaltlich ungekürzte Pressemitteilung der Linkspartei Ingolstadt