Besuch in der Danuviusklinik



Manuela Rottmann, MdB, und Bezirksrat Joachim Siebler im Gespräch mit Dr. Thorsten Mager.

(ir) Kürzlich trafen sich die Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann und Bundestagskandidat und Bezirksrat Joachim Siebler zum Gespräch mit Dr. Torsten Mager, dem Geschäftsführer und Ärztlichen Direktor der Danuvius Klinik GmbH, die in der Region Ingolstadt mit den umgebenden Landkreisen Fachkliniken für Psychische Gesundheit sowie Pflegeheime für Menschen mit Demenz betreibt.



Nach einer kurzen Zeitreise durch die Geschichte der Danuviusklinik kam das Gespräch schnell auf die Probleme des Alltags einer Klinik für Akut-Psychiatrie und von Pflegeeinrichtungen. Allgegenwärtig sei das Misstrauen der Kostenträger, das durch immer kleinteiligere Dokumentationspflichten zum Ausdruck kommt, stellte Mager fest.



„Nach einer Begehung des medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) in den Pflegeeinrichtungen fühlen sich die Mitarbeiter oftmals durch kleinliche Mängelberichte missverstanden und in ihrer Arbeit nicht respektiert, auch wenn sie für konstruktive Kritik durchaus offen sind.“ Mager führt dies auf einen Ansatz zurück, der sich an der Untersuchung der Mängel orientiert.



„Wir erreichen viel, wenn es gelingt, Vertrauen aufzubauen. Weg von der Misstrauens- und Kontrollkultur und hin zu mehr Respekt und Anerkennung für die Mitarbeiter.“ Siebler äußerte die Ansicht, man müsse die Kostenträger und die übergeordneten Institutionen mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontieren. „Ein System, das auf Misstrauen aufbaut, kann doch nicht funktionieren“, so Siebler.



Der weitere Gesprächsverlauf drehte sich um den Qualitätsbegriff. Rottmann stellte die Frage nach geeigneten Methoden der Qualitätsmessung. Mager ergänzte, man müsse überhaupt erstmal das Richtige messen und sich schließlich mit der „Quantifizierbarkeit von Qualität“ befassen. Rottmann stellte in Aussicht, ein Fachgespräch über Qualität und deren Kriterien zu initiieren und schloss das Gespräch mit folgendem Fazit ab:



„Wenn wir es ernst meinen mit einer besseren Anerkennung von Pflege, sozialen Berufen und Medizin, dann müssen die Beschäftigten das auch im Alltag merken. Sinnlose Dokumentationen führen nicht zu besserer Versorgung. Im Gegenteil. Sie rauben den Beschäftigten die Zeit, sie werden als permanente Gängelung empfunden.



Der Aufbruch in der Gesundheits- und Sozialpolitik braucht auch eine neue Kultur des Vertrauens zwischen den unterschiedlichen Akteuren des Systems. Wir Grüne wollen die kleinteilige Abrechnungsbürokratie ersetzen durch verlässliche Budgets. Mehr Qualität erreichen wir durch Förderung von Aus- und Fortbildung und Innovationen. Nicht durch kleinteiligste Vorgaben."