Brücke über Staustufe gesperrt




(ir) Wegen des Einhebens von Schwimmpontons, Bagger, Boot und Schute muss die Betriebsbrücke der Staustufe über die Donau für Passanten und jeglichen Verkehr gesperrt werden.

Die Vollsperrung der Brücke über die Donaustaustufe beginnt am kommenden Samstag, 29. Oktober zwischen 7:30 Uhr und zirka 15:00 Uhr und wird am Mittwoch, 2. November ab zirka 11:00 Uhr bis Donnerstag 3. November um zirka 14:00 Uhr fortgesetzt.

Bereits am 10. Oktober begannen die Arbeiten zur Wiederherstellung der entsprechend dem Genehmigungsbescheid vorgeschriebenen Mindestwassertiefe für die Ruderer und Segler im Norduferbereich des Stauraums für das Öko-Bahnstromkraftwerk Ingolstadt. Bis Mitte vergangener Woche hatte ein Mähboot auf der Nordseite des Ingolstädter Stauraums seine stillen Bahnen gezogen und den Untergrund bis in 2,20 Meter Wassertiefe vom dichten Grasbewuchs befreit. Das Mähgut wurde über die Rechenreinigungsmaschine des Kraftwerks und ein zertifiziertes Entsorgungsunternehmen ordnungsgemäß entsorgt.

Die ansässigen Ruder- und Segelvereine demontieren ihre Schwimmstege und holen die Boote aus dem Wasser. Vorhandene Fundamente der Bojenfelder müssen umgesetzt beziehungsweise zwischengelagert und neu gesetzt, der Untergrund von Hindernissen, wie ordnungswidrig entsorgtem Müll, gesäubert werden.





Hintergrund dieser vorbereitenden Arbeiten ist die Verpflichtung, dass im Abstand von zwei Meter von der Uferböschung bei maximalem Niedrigwasser im Stauraum die Mindestwassertiefe von 20 Zentimeter gewährleistet werden muss. Aufgrund der sich weiter ansammelnden Sedimentablagerungen in diesem Bereich ist die geforderte Wassertiefe auf Dauer nicht mehr gesichert. Dadurch könnten dann die Mitglieder der Ruder- beziehungsweise Segelvereine ihre Landungsstege bei Niedrigwasser gegebenenfalls nicht mehr anlaufen.

Die jetzt begonnenen Arbeiten wurden von Uniper Kraftwerke GmbH als Betriebsführer des Kraftwerks geplant und werden in enger Abstimmung mit den Behörden umgesetzt. Die Arbeiten finden ausschließlich außerhalb der Biotopbereiche und Brutplätze im Stauseegebiet statt.

Ab 7. November wird ein 18-Tonnen-Bagger auf vier Schwimmpontons vor dem Nordufer des Stauraums die oberen Sedimentschichten, die sich in den vergangenen zehn Jahren am Nordufer des Ingolstädter Stausees abgelagert haben, um bis zu 70 Zentimeter abtragen. Um diese maximale Abtragungsgrenze garantiert einzuhalten, verfügt der Bagger über eine entsprechende Hightech-GPS-Steuerung. Rund 15.000 Kubikmeter sandige Sedimente werden in den kommenden Monaten so umgelagert, dass eine Gewässertrübung auf das unvermeidliche Minimum begrenzt bleibt. Das natürliche Material verbleibt in der Donau ohne den Wasserkörper zu verlassen. Die Mengenbilanz des Materials im Fluss wird durch die Verlagerung nicht verändert. Dazu werden entlang der Strömungsrinne der Donau drei Sedimentdepots unter Wasser geschaffen, die bei einem zukünftigen Hochwasserereignis erodiert werden. So kann das Material natürlich und umweltgerecht mit dem Hochwasserabfluss in das Unterwasser mobilisiert und weiter transportiert werden; auch bleiben so während der Lagerzeit mögliche Laichgebiete auf der kiesigen Flusssohle weitestgehend unverändert.

Die rechten Ufer- und Biotopbereiche sowie die Vogelschutzinsel werden von der Maßnahme nicht berührt. Lediglich im Nahbereich der Bootsschleuse werden ebenfalls Sedimentablagerungen abgetragen, um eine ungehinderte Zufahrt zu ermöglichen.

Die Kosten für die im Rahmen der behördlich festgelegten Unterhaltspflicht notwendigen Sedimentverlagerungen belaufen sich auf rund 400.000 Euro.






Um am kommenden Samstag, 29. Oktober die vier Schwimmpontons und das Schubboot, das den gesamten Schwimmverband bewegt, von der Betriebsbrücke aus in den Stausee einzuheben, wird ein Schwerlast-Autokran einer Ingolstädter Spezialfirma mit 100 Tonnen eingesetzt. Die Pontons haben eine Größe von jeweils 8 x 6 Meter. Der Kran wird noch am Samstagabend abgebaut und weggefahren.

Am Mittwoch, 2. November, beginnt ab etwa 11:00 Uhr die Einrichtung eines 400-Tonnen-Schwerlast-Autokrans der Ingolstädter Spezialfirma. Diese Arbeiten werden den ganzen Tag andauern, sodass dann am darauffolgenden Tag der 18 Tonnen schwere Bagger auf die Pontons und die Klappschutte auf den See gebracht werden können. Der Autokran soll bis etwa 14:00 Uhr seine Arbeiten beendet haben, so dass dann die Sperrung aufgehoben werden kann.

Wegen der sehr beengten Platzverhältnisse vor Ort muss aus Sicherheitsgründen während der gesamten Einhebeaktion mit Aufbau und Positionierung der Maschinen die Betriebsbrücke für jeglichen Publikumsverkehr komplett gesperrt werden.

Entsprechende Hinweisschilder beiderseits der Betriebsbrücke informieren über die bevorstehenden Sperrungen.