Ein ganz besonderer Mensch und Mediziner


 
Das Ingolstädter Klinikum verabschiedet Narkosearzt und Intensivmediziner Prof. Dr. Gunther Lenz.

(ir) 23 Jahre lang hat Prof. Dr. Gunther Lenz das Institut für Anästhesie und Intensivmedizin als Chefarzt geleitet. Jetzt hat ihn das Klinikum Ingolstadt mit einem Symposium in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet und ihm alles Gute für die Zukunft gewünscht.

„Mit Professor Lenz verlässt ein ganz besonderer Mediziner und Mensch unser Haus. Mit seinem ruhigen, fachlich überzeugenden und einfühlenden Charakter hat er nicht nur das Vertrauen der Patientinnen und Patienten gewonnen, sondern auch großes Ansehen im Kollegenkreis und in der Geschäftsführung genossen“, sagte Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor Dr. Andreas Tiete. Er bedankte sich auch im Namen von Geschäftsführerin Monika Röther.



„Unter der Leitung von Prof. Lenz hat sich das Institut für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Ingolstadt ständig erneuert und auf dem neuesten Stand gehalten“, ergänzte Prof. Vorwerk, der die Laudatio auf Prof. Lenz hielt. Der Direktor des Zentrums für Radiologie und Neuroradiologie nannte als Beispiele für die Weiterentwicklung des Instituts moderne Anästhesietechniken, Kinderanästhesie, Einführung von ECMO – ein Verfahren durch das die Herz- und Lungenfunktion bei Kindern und Erwachsenen unterstützt bzw. übernommen werden kann –, Relaxometrie oder das CO2-Monitoring sowie die sonographisch gesteuerte Regionalanästhesie. „Seine besondere Liebe galten dem Aufbau der Palliativstation und der Entwicklung dedizierter Trainingskurse im Ultraschall für Anästhesisten“, so Prof. Vorwerk weiter. Auch er betonte den besonderen Charakter von Prof. Lenz: „Ob wir ein gutes oder ein schlechtes Krankenhaus sind, das entscheidet sich dadurch, wie vielen Menschen wir helfen konnten, wie viele wir trösten konnten, wie viele Fehler wir haben vermeiden können, wie gut wir zusammengearbeitet und wie vielen Patienten wir unsere Zuneigung geschenkt haben. Diese essentiellen Ziele hat sich Prof. Lenz stets zu eigen gemacht, sie weitergetragen und vertreten. Sein ganzes Berufsleben hat er sich ihnen tief verpflichtet gefühlt, er ist ein im wahrsten Sinne des Wortes vorbildlicher Arzt.“

Prof. Dr. Gunther Lenz hat nach seinem Studium der Humanmedizin an der Universität Tübingen seine Facharztausbildung zum Anästhesisten am Universitätsklinikum Tübingen absolviert und war dort lange Jahre tätig – auch als Oberarzt und Leitender Oberarzt. Weitere Stationen führten ihn unter anderem ans Bundeswehrkrankenhaus Ulm, zu einem Forschungsaufenthalt nach Liberia sowie in ein Flüchtlingscamp in Kambodscha.



Neben seiner Promotion hat Prof. Lenz 1977 auch das amerikanische Staatsexamen abgelegt, 1988 erfolgte die Habilitation. Zudem hält er ein europäisches Diplom für Anästhesie. Lange Jahre hat sich Prof. Lenz berufspolitisch als stellvertretender Vorsitzender des bayerischen Anästhesistenverbandes engagiert. In Ingolstadt hat er zahlreiche Kolleginnen und Kollegen im Fach weitergebildet und ist Fachprüfer bei der Bayerischen Landesärztekammer.

Zum Abschiedssymposium haben sich knapp 100 Weggefährten, Kolleginnen und Kollegen von Prof. Lenz eingefunden. Einerseits um den zahlreichen interessanten Vorträgen zu lauschen, andererseits aber natürlich, um ihm für den wohlverdienten Ruhestand alles Gute zu wünschen.

Die Nachfolge von Prof. Lenz hat zum 1. April PD Dr. Martina Nowak-Machen übernommen.