Elektromobilität - Große Bedeutung für Ingolstadt


 
(ir) Heuer wurden in Ingolstadt 346 Elektroautos mehr zugelassen als im letzten Jahr.

Das von der Bundesregierung ausgelobte Ziel, dass bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren sollen, scheint bei derzeit insgesamt 156.000 zugelassenen Fahrzeugen mit Elektroantrieb (Quelle: Kraftfahrbundesamt) auf den ersten Blick nur schwer zu erreichen.

In einer stark wachsenden Stadt wie Ingolstadt gewinnt dennoch die Bereithaltung einer Infrastruktur für die Elektromobilisten immer größere Bedeutung. In der Gesamtzahl der in Deutschland zugelassenen Elektroautos ist der Anteil der in Ingolstadt zugelassenen Fahrzeuge mit Elektroantrieb von 0,53 % enthalten.

Ein signifikanter Zuwachs von Fahrzeugen mit Elektroantrieb ist vom Jahr 2013 (44 Fahrzeuge mit aufladbarer Batterie) bis zum zu Ende gehenden Jahr 2016 auf bisher 834 Elektroautos zu verzeichnen. Die Differenz zum Vorjahr 2015 beläuft sich auf ein Plus von 346 Fahrzeugen mit elektronischem Antrieb.



Mit den steigenden Zulassungszahlen in Ingolstadt wurden in Zusammenarbeit von SWI und IFG die Anzahl der Ladesäulen im Stadtgebiet von Ingolstadt von vier Stück im Jahr 2013 auf 68 im Jahr 2016 erweitert. Das bedeutet, auf zwölf in Ingolstadt zugelassene Fahrzeuge mit Elektroantrieb kommt eine öffentliche Ladesäule. Die Installation von weiteren Ladesäulen im Stadtgebiet von Ingolstadt befindet sich in der Planung.

Bei den bestehenden Ladesäulen sind die Ladepunkte in der Mauthstraße und in der Donaustraße die Spitzenreiter in der Nutzung. Weniger genutzt werden die Ladepunkte in der Ringlerstraße oder am Audi Sportpark. Das zeigt, dass eine Nähe zur städtischen Infrastruktur – Einkaufsmöglichkeiten, Cafe- und Restaurantbesuche, Wochenmarkt usw. - die Attraktivität für die Nutzung der Elektroautos in Verbindung mit der zentrumsnahen Lademöglichkeit stark erhöht.

Weitere geeignete zentrumsnahe Standorte für die Installation von Ladesäulen zu finden, ist eine Aufgabe für die kommenden Jahre.



Ein Aspekt, welcher in der Vergangenheit noch nicht ganz geklärt war, hat sich zwischenzeitlich zu einer für die Nutzer sehr komfortablen Lösung entwickelt. Zum Bezahlen des Stroms an der Elektroladesäule sind die SWI als Stadtwerkepartner dem System von ladenetz.de beigetreten. Mit verschiedenen Systemen mit einer Ladekarte, spontanem Laden mittels Ladepay über das Smartphone oder mit einem für 7 oder 30 Tage gültigen Ladeticket kann der geladene Strom über ladenetz.de abgerechnet werden.

Welche Perspektiven erwartet die Stadt Ingolstadt für die kommenden Jahre bis 2025? Unter Berücksichtigung der Entwicklung der Zulassungszahlen bis zum heutigen Zeitpunkt müssen wir bei einer exponentiellen Entwicklung der Zulassungen bis zum Jahr 2025 mit 21.660 Fahrzeugen mit Elektroantrieb in Ingolstadt rechnen.

Es gilt nun, die Weichen für eine effektive Standortentwicklung für Ladestationen zu schaffen. Hier ist die Zusammenarbeit von öffentlichen und halböffentlichen bzw. privaten Ladesäulenbetreibern zu fördern. Auch der Markt der neuen Ladetechnologien muss weiterhin genau beobachtet werden. Ingolstadt mit seinen weitreichenden Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen darf den Anschluss an neue Ladetechniken nicht verpassen. Eine Idee für diesen Bereich könnte die Entwicklung eines „Einsteck-Roboters“, welcher automatisch bei Abstellen des Elektroautos in der privaten Garage den Ladevorgang startet, sein.