Die Kurzarbeit ist weiterhin auf sehr hohem Niveau und die Arbeitslosenquote liegt bei 2,8 Prozent.
(ir) „Die Situation auf dem regionalen Arbeitsmarkt bleibt insgesamt herausfordernd. Pandemiebedingt ist auch im zu Ende gegangenen Mai die Zahl der arbeitslosen Personen angestiegen, wenn auch nicht mehr so deutlich wie im April. Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit zum Abfedern der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und zur Vermeidung von Entlassungen bewegt sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, fasst Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt zusammen.
Zum Stichtag im Mai waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 8.178 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum April bedeutet dies eine Zunahme um 607. Vor allem der Vorjahresvergleich zeigt deutlich die Auswirkungen die COVID-19-Krise: Im Mai 2019 waren 5.406 und damit 2.772 weniger als aktuell arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich zum Vormonat nochmals um 0,2 Punkte auf 2,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 1,9 Prozent.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft alle Gruppen am Arbeitsmarkt in nahezu gleichem Umfang. Allerdings ist im Bereich der Arbeitslosenversicherung die Zunahme um 72 Pro-zent (2.264 Personen) im Vergleich zu 2019 deutlich stärker als die Zunahme von 22,5 Prozent (508 Personen) in der Grundsicherung“, erläutert Johannes Kolb.
Knapp 4.600 Betriebe (Stand: Mittwoch, 27. Mai 2020) haben in den vergangenen Monaten Kurzarbeit angezeigt – eine nie da gewesen Zahl! „Die fristgerechte Bearbeitung und Auszahlung der Anträge nimmt derzeit einen breiten Raum in unserer Aufgabenerledigung ein“, erklärt der Agenturchef.
„Der Ausbildungsmarkt biegt langsam, aber sicher auf die Zielgerade ein. Nach wie vor bietet sich den Jugendlichen ein attraktives und umfangreiches Angebot an Lehrstellen. Aktuell sind uns noch 1.793 unbesetzte Berufsausbildungsstellen in nahezu allen Branchen gemeldet. Schulschließungen, fehlende Praktika und ausgefallene Berufsorientierungsmessen machen in diesem Jahr den Weg in den Beruf beschwerlicher. Neue Ideen, sehr flexible Konzepte und virtuelle Rekrutierungs- und Bewerbungsverfahren können jedoch sicherlich vielen Ausbildungssuchenden gut weiterhelfen. Festzuhalten bleibt, dass die betriebliche Ausbildung auch in Zeiten der Corona Krise, am besten geeignet ist, um künftige Fachkräfteengpässe zu vermeiden.“, so Johannes Kolb.
Auch die Agentur für Arbeit Ingolstadt hat auf diese Situation reagiert: „Wir haben eine eigene Berufsberatungshotline für Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern eingerichtet. Unter der Telefonnummer (08 41) 93 38-8 88 steht unser Berufsberaterteam beratend und vermittelnd zur Seite.“
Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat sich die Arbeitslosigkeit Im Stadtgebiet Ingolstadt im zu Ende gehenden Monat nochmals erhöht. Sie stieg im Vergleich zum April um 248 auf 3.299 Personen, 1.021 mehr als noch im Vorjahr. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Vormonat: 3,8 Prozent, Vorjahr: 2,8 Prozent). Aktuell gibt es auf der Schanz 1.187 unbesetzte Stellen, 77 weniger als im Vormonat, 586 weniger als im Vorjahr.
Im Landkreis Eichstätt bedingt die Corona-Krise ebenfalls einen nochmaligen Anstieg der Arbeitslosigkeit. 1.612 Personen, 98 mehr als im Vormonat und 653 mehr als im Vorjahr, sind aktuell auf Beschäftigungssuche. Die Arbeitslosenquote beträgt zum Stichtag 2,1 Prozent (Vormonat: 2,0 Prozent, Vorjahr: 1,3 Prozent). 618 Arbeitsstellen und damit 138 weniger als im April und 221 weniger als vor Jahresfrist sind den Vermittlungs-fachkräften zur Besetzung gemeldet.
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen spürt weiterhin die COVID-19-Krise. Zum Stichtag im Mai wurden 1.500 Personen als arbeitslos gezählt, 96 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen Landkreisbürger um 490. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 2,6 Prozent (Vorjahr: 1,8 Prozent). Der Bestand an vakanten Stellen beträgt 571, was gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 15, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 356 bedeutet.
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Landkreis Pfaffenhofen ist weiterhin geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten erhöhte sich im Mai im Vergleich zum Vormonat um 165 Personen auf 1.767. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 608 Landkreisbürgerinnen und -bürgern. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,3 Prozent (Vormonat: 2,1 Prozent, Vorjahr: 1,5 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 890 offenen Stellen, 39 weniger als im Vormonat, 152 weniger als vor einem Jahr.