Ausbildungsbereitschaft der regionalen Betriebe weiter auf hohem Niveau.
(ir) Azubis sind in Ingolstadt weiter stark gefragt, teilt der Regionalausschuss Ingolstadt der IHK für München und Oberbayern mit. Die Zahl der zur Vermittlung gemeldeten Lehrstellen liegt aktuell mit 1.442 nur 1,7 Prozent unter dem Vorjahreswert und knüpft an das starke Niveau der Vorjahre an. Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten Bewerber binnen Jahresfrist um 9,0 Prozent auf 941 Interessenten. Auch in Ingolstadt spiegelt sich damit zumindest beim Lehrstellenangebot der langjährige Trend in Bayern wider: Von 2009 bis 2016 ist die Zahl der gemeldeten Lehrstellen im Freistaat um ein Viertel gestiegen. Bei den Bewerbern liegt Ingolstadt dagegen deutlich über dem aktuellen Bayernwert – im Freistaat ergab sich ein Bewerber-Plus von 0,4 Prozent gegenüber 2016.
„Der Lehrstellenmarkt wird für die Betriebe trotz des erfreulichen Zuwachses bei den Bewerbern jedes Jahr schwieriger – aufgrund der guten Konjunktur und des absehbaren Fachkräftemangels bieten die Firmen reichlich Lehrstellen an, aber der Nachwuchs reicht hinten und vorne nicht. Dazu kommt, dass es bei zu vielen Bewerbern Lücken bei der Ausbildungsreife gibt, zum Beispiel bei grundlegenden Deutsch- und Mathekenntnissen oder bei der Teamfähigkeit“, beklagt der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ingolstadt, Fritz Peters. „Den bislang erfolglosen Bewerbern stehen im Endspurt der Betriebe um die Azubis noch viele Türen offen. Etliche Betriebe geben Schülern mit weniger guten Zeugnissen Chancen und bieten ausbildungsbegleitende Nachhilfe“, so Peters weiter. „Schüler in den Abgangsklassen haben immer noch gute Karten, im September mit der Ausbildung durchzustarten. Als erster Schritt bietet sich zum Beispiel ein Schnupperpraktikum in den Sommerferien an“, ermutigt der IHK-Regionalausschussvorsitzende.
Aktuell sind in Ingolstadt 743 Lehrstellen unbesetzt, so die Arbeitsagenturstatistik. Dem stehen nur 456 unversorgte Bewerber gegenüber. Im Vorjahr waren in Ingolstadt knapp 130 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben.
Die Arbeitsagenturzahlen zur Ausbildung beziehen sich auf alle Zuständigkeitsbereiche. Davon ist der IHK-Bereich mit den Berufen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen der größte. Er stand 2016 für 56,7 Prozent aller neugeschlossenen Ausbildungsverträge in Bayern. Danach folgen das Handwerk mit 28,6 Prozent und freie Berufe mit 9,9 Prozent.