Am 27. Juni referiert Klinikdirektor und Nierenfacharzt Dr. Friedrich Lazarus am Ingolstädter Klinikum.
(ir) „Was hat Bluthochdruck mit den Nieren zu tun?“ Diese Frage beantwortet Dr. Friedrich Lazarus, Direktor der Medizinischen Klinik III am Klinikum Ingolstadt und Leitender Arzt des KfH-Nierenzentrums (Foto), im Rahmen der Reihe „Gesundheit im Fokus“ am Mittwoch, 27. Juni 2018. Um 17:30 Uhr sind alle Interessierten in den Veranstaltungsraum Oberbayern eingeladen.
Unsere Nieren sind nur etwa zehn bis zwölf Zentimeter lang und etwa fünf bis sechs Zentimeter breit. Mit jeweils zwischen 120 und 200 Gramm sind sie auch keine Schwergewichte. Und doch leisten sie Beachtliches: rund sieben gefüllte Badewannen voll Blut – das entspricht etwa 1.500 Litern – filtern unsere Nieren täglich. Doch die Entgiftung ist nicht die einzige Aufgabe, die sie erfüllen: sie sorgen ebenso für einen ausgeglichenen Flüssigkeits- und Elektrolyt- sowie Säure-Basen-Haushalt. „Zudem spielen sie eine wichtige Rolle beim Knochenstoffwechsel, bei der Bildung roter Blutkörperchen und beim Hormonhaushalt. Sie regulieren eben aber auch den Blutdruck“, erklärt Dr. Lazarus. Die Nieren nehmen – vereinfacht gesagt – sowohl Einfluss auf die Weite der Blutgefäße als auch auf das Blutvolumen. Arbeiten die Nieren normal, so ermöglichen sie einen normalen Blutdruck. Funktionieren die Nieren jedoch nur eingeschränkt, kann der Blutdruck nicht mehr reguliert werden und es kommt häufig zum Bluthochdruck. Das Gefährliche daran: „Häufig bemerken Betroffene gar nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist, während es dadurch bereits zu ersten Schäden kommt“, so der Nierenexperte.
Doch nicht nur die Nieren beeinflussen den Blutdruck. Umgekehrt kann ein hoher Blutdruck auch zu Nierenschäden führen, er ist sogar eine der häufigsten Ursachen für chronisches Nierenversagen. Steigt der Druck in den Gefäßen des Blutes, schädigt das auf Dauer die kleinen Arterien in den Nieren. Diese können ihre Filterfunktion nur noch eingeschränkt wahrnehmen, giftige Stoffe werden immer weniger ausgeleitet, sammeln sich im Körper und schädigen – neben der Niere – auch weitere Organe. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter einer eingeschränkten Nierenfunktion, die unbehandelt zu einer chronischen Nierenerkrankung führen kann. Damit es gar nicht so weit kommt, spielen Vorbeugung und Früherkennung eine wichtige Rolle. Deshalb wird Dr. Lazarus in seinem Vortrag nicht nur auf unterschiedliche Möglichkeiten der Behandlung sowie den genauen Zusammenhang von Bluthochdruck und Niere eingehen – auch das Thema Prävention wird eine Rolle im Vortrag am Mittwoch, 27. Juni spielen. Um 17:30 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen, im Anschluss besteht die Möglichkeit, dem Referenten Fragen zum Thema zu stellen.