Floriansjünger diskutieren über Vereinigung



Jahreshauptversammlungen der Freiwilligen Feuerwehren Oberhaunstadt und Unterhaunstadt.

von Helmut Schlittenlohr

(hs) Die beiden eigenständigen Feuerwehrvereine Oberhaunstadt und Unterhaunstadt hielten ihre Jahreshauptversammlung – Corona-bedingt jeder einzeln -diesmal im TSV Sportheim ab, um möglichst viele Vereinsmitglieder einladen zu können und um auch die Ehrungen ihre langjährigen und verdienten Mitglieder persönlich vorzunehmen.



In ihren Berichten wiesen die beiden Vereinsvorstände Klaus Kimmel und Gerhard Fahrmeier auf das nun schon über ein Jahr dauernde eingeschränkte Vereinsleben hin, „nun können sich die Mitglieder unter Corona-Bedingungen wenigstens wieder eingeschränkt im Feuerwehrhaus am Weckenweg treffen“, so die Vorstände unisono.



Im letzten Jahr mussten beide ihr geplantes Fest zum 145-jährigen Gründungsjubiläum absagen, bei den Unterhaustädtern fiel das Floriansfest und auch das alljährlich im Juli stattfindende Bürgerfest Corona zum Opfer, so Vorstand Fahrmeier. Bei den Oberhaunstädtern konnte das beliebte Weinfest nicht stattfinden, musste Vorstand Kimmel berichten. Auch die obligatorischen Beteiligungen für beide Vereine an Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, am Volkstrauertag und auch am Weihnachtsmarkt mussten im Vorjahr und müssen auch heuer wieder ausfallen.



Der Vorsitzende der Feuerwehr Oberhaunstadt Klaus Kimmel kam in seinem Bericht dann noch auf das Pachtgrundstück „Altes Bad“ zu sprechen. „Es verschlammt zunehmend, nur durch den vielen Regen im diesen Jahr konnte das Algenwachstum im Gewässer ein wenig gestoppt werden. Da es seit einiger Zeit Probleme mit dem Zufluss vom Mühlbach gebe, wurde dies auch schon im letzten Jahr dem Eigentümer, der Stadt Ingolstadt, gemeldet. Das Umweltamt der Stadt hat ein Verfahren zur Überprüfung an das Wasserwirtschaftsamt übergeben, doch hier wurde statt einer praktikablen Lösung ein Verwaltungsverfahren vorgeschoben“, so der Vorsitzende verärgert. Die anwesenden Stadträte wollen sich nun verstärkt dem Thema annehmen. Erfreulich hingegen, dass die Hütte am „Alten Bad“ aufgrund der großzügigen Spenden endlich erneuert werden konnte.



In den beiden Einladungen der Vereine war bereits im Vorfeld auf eine Verschmelzung der beiden Vereine mit entsprechender Satzungsänderung hingewiesen worden. Dies hatte auch mitunter den Grund, dass über 80 Mitglieder bei den Oberhaunstädtern und über 60 zur Versammlung der Unterhaunstädter kamen. Der Oberhaunstädter Vorstand Klaus Kimmel präsentierte den Mitgliedern in einem Konzept, wie der Zusammenschluss beider Vereine realisiert werden kann.



„Zwei gesunde Vereine, die denselben Vereinszweck zum Ziel haben, sollten ihre Stärke bündeln, ihre gemeinsame Geschichte bewahren und sich zum Wohl der starken aktiven Mannschaft für die zukünftigen Aufgaben rüsten. Die Feuerwehdienstleistenden sind seit Jahrzehnten geeint, nun sind die Weichen auch für die beiden Feuerwehrvereine gestellt“, so die Ausführungen Kimmels. In den Wortbeiträgen, nicht nur der jungen Vereinsmitglieder, wurde diese Argumente untermauert, so dass der Wille für den Zusammenschluss beider Vereine von der überwiegenden Mehrheit begrüßt wurde.



Bei der Frage eines zukünftigen Namens befürwortete der Großteil der Versammlungen den Namen Haunstadt, der beide Ortsteile – wie schon seit langen auch beim Funkrufnamen – repräsentiert. Der beantragten Satzungsänderung, die wegen eines Zusammenschlusses erforderlich ist, stimmte die überwiegende Mehrheit der anwesenden Vereinsmitglieder zu. In jeweils eigenen außerordentlichen Mitgliederversammlungen müssen die endgültigen Beschlüsse jetzt noch herbeigeführt werden, so dass bis spätestens 2023 ein Verein aus den beiden bisherigen Vereinen hervorgehen kann.



Kommandant Andreas Beck zählte in seinem Bericht die Einsätze der Feuerwehrdienstleistenden auf. Bei mehrerer Bombenfunden war die Haunstädter Wehr im letzten im Einsatz, zu Gas- und Chemieaustritten wurden sie gerufen und auch beim Gartenhausbrand, bei Rauchentwicklungen in Gebäuden und bei Hausrauchmeldern kamen sie zu Hilfe.



Der Kommandant sieht die Weichen für die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Haunstadt richtig gestellt. „Die Jugendabteilung verspricht kontinuierlichen Nachwuchs und die Einsatzabteilung ist motiviert. Dies hat sie nicht nur durch die Einsatzbereitschaft, sondern auch durch die hohe Dienstbeteiligung bei Ausbildungen und Übungsveranstaltungen bewiesen, so Andreas Beck. In der Lockdown-Zeit wurde die Ausbildung mittels vielen Videokonferenzen weitergeführt.



Ehrungen:
Freiwillige Feuerwehr Oberhaunstadt:
25 Jahre im Verein: Kring Rainer, Kwaka Stephan, Peters Fritz, Riepl Richard, Scholz Tobias, Wingel Dieter.
60 Jahre: Brandl Karl, Plank Josef, Weber Rolf.



Freiwillige Feuerwehr Unterhaunstadt:
25 Jahre im Verein: Birkl Ludwig.
40 Jahre: stellv. Vorsitzender Petz Josef, Ammler Thomas, Fruhmann Walter, Geier Hans, Hauer Wolfgang, Hirt Valentin, Petz Michael.
50 Jahre: Ferber Paul, Presdzink Rudolf.
65 Jahre: Ehrenvorstand Buchberger Konrad.
Raimund Strobl wurde zum Ehrenvorstand ernannt.



Feuerwehrdienstleistende:
Kommandant Beck Andreas 20 Jahre und Merkl Albert 40 Jahre aktiver Dienst.
Der stellvertretende Kommandant Hierl Michael wurde zum Brandmeister ernannt. Laura Dürr und Lukas Pilhofer absolvierten den Gruppenführerlehrgang und wurden beide zu Löschmeisterin beziehungsweise Löschmeister ernannt. Die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann/-frau erhielten Mario Karl, Markus Stößl, Moritz Wachter, Simon Hackner und Nina Hüttinger. Anna Dürr, Annika Pilhofer, Birgit Sutor, Anna Wachter und Stefan Kimmel wurden zur Oberfeuerwehrfrau/-mann ernannt.

Das Aufmacherfoto (obere Foto) zeigt die Ehrung bei der Freiwilligen Feuerwehr Unterhaunstadt von links nach rechts: 1. Vorsitzender Gerhard Fahrmeier, Rudolf Presdzink, Paul Ferber, Thomas Ammler, 2. Vorsitzender Josef Petz, Raimund Strobl, Konrad Buchberger und Kommandant Andreas Beck.

Floriansjünger diskutieren über Vereinigung

Das Foto zeigt die Ehrung bei der Freiwillige Feuerwehr Oberhaunstadt von links nach rechts: 2. Vorsitzender Stephan Minke, Dieter Wingel, Rolf Weber, Rainer Kring und den 1. Vorsitzender Klaus Kimmel.