(ir) Die Stadtratsfraktion der GRÜNEN hat sich in einer Sondersitzung mit der
Errichtung eines Digitalen Gründerzentrums (DGZ) in Ingolstadt befasst und
dieses mit der kulturellen Nutzung des Kavalier Dallwigk und der weiteren
Entwicklung auf dem Gießereigelände zusammengedacht.
Die GRÜNEN
unterstützen ausdrücklich die Bewerbung von THI und Stadt um das DGZ und damit
die explizite Stärkung der Kreativwirtschaft und die Fahrt in Richtung Digitale
Zukunft. Die Fraktion appelliert jedoch auch daran, die Balance auf dem sich
entwickelnden Gießereigelände durch eine Vielfalt der Nutzungen zu wahren.
Insbesondere wird die Durchlässigkeit des Geländes immer mehr verengt, die
öffentlichen Räume und Nutzungen werden eingeschränkt. Gerade im Süden des
Geländes sollte doch für die Bürgerinnen und Bürger mit der Donauterrasse, dem
besonders gestalteten Museumsumfeld ein Erlebnisraum entstehen, eine attraktive
Verbindung von der urbanen Stadt zum grünen Glacis. Wenn davon zuletzt nur das
Café auf der Dachterrasse übrig bliebe, wäre das zu wenig an Qualität und
Stadtplanung.
Es sei überhaupt nicht nötig, die Idee eines Europäischen
Donaumuseums (EDM) im Kavalier Dallwigk aufzugeben, so die GRÜNE Fraktion,
sondern es sei - ganz im Gegenteil - eine unnötige Verengung auf nur eine
Möglichkeit. "Wir sehen mit den zwei Alternativen, die wir vorschlagen, sogar
bessere Chancen für Ingolstadt im Wettbewerb um ein Digitales Gründerzentrum",
so Fraktionsvorsitzende Petra Kleine.
Die GRÜNEN stellen zudem kritisch
fest, dass es für das DGZ selbst bessere Alternativen gäbe als den Kavalier
Dallwigk. Es werde jedoch der Eindruck erweckt, die Ansiedelung dort sei
alternativlos - alles andere entspräche nicht den Vorgaben. Dazu sagt
GRÜNEN-Stadtrat Christoph Lauer: "Wir haben mit dem zuständigen
Staatsministerium zu den Details beraten. Der Weg, den wir vorschlagen, zielt
auf ein stringentes Gesamtkonzept durch einen zweckbestimmten Neubau ab; ein
Weg, der durch das Ministerium positiv gesehen wird."
Um DGZ und EDM
"unter einen Hut" zu bringen, schlagen die GRÜNEN in einem Antrag nämlich vor,
das DGZ in einem Neubau neben dem oder vollständig in einen Anbau an den
Kavalier Dallwigk unterzubringen. Diese Alternativen sollen schnellstens
untersucht und in die Bewerbung eingebracht werden, so der GRÜNE Antrag.
Das historische Gebäude des Kavalier Dallwigk biete für ein DGZ nicht wirklich
geeignete Ausgangsbedingungen. Die Räume seien bekanntlich kleinteilig, wenig
hell und der Einbau der IT-Ausstattung wäre aufwändig. Auch reiche die
vorhandene Fläche ohnehin nicht aus, um die notwendigen ca. 2.000 Quadratmeter
zu schaffen, und man müsse immer auf Unwägbarkeiten eines Baudenkmals gefasst
sein. Dagegen könne sich ein Donaumuseum, könnten sich Donauerlebniswelten gut
mit solchen Gegebenheiten arrangieren.
Das DGZ kann zeitlich
berechenbarer und räumlich passgenauer für Technik, Entwickler und Start-Ups
errichtet werden. Die Grundstücke sind verfügbar, die Audi-Akademie
beispielsweise wurde in zwei Jahren gebaut. Frühere Entwürfe für ein Museum im
Kavalier Dallwigk haben gezeigt, dass man auf dem Gelände einen Neubau mit gut
5.000 qm unterbringen kann. Das sind Eckdaten, die doch dazu ermutigen,
Alternativen zu denken.
Bürgerinnen und Bürger, Studierende, Touristen,
Kongressteilnehmer, Kinder (Wasserspielplatz der Donauerlebniswelt!) und
Kulturpublikum könnten das Gießereigelände zwischen dem künftigen Museum für
Konkrete Kunst und Design im Norden und der Donauterrasse im Süden mit Leben
füllen. Ein Höhepunkt hierzu wäre im wahrsten Sinne des Wortes die zugängliche
Aussichtsterrasse und die Gastronomie auf dem Dach - die immerhin sind
unbestritten und werden von allen gewollt.
Siehe auch:
Digitalpakt Region 10
THI für Gründerzentrum in Campusnähe
Gemeinsam für ein Digitales Gründerzentrum
Digitales Existenzgründerzentrum ja, aber so nicht!
Teures Geschenk der SPD für den Ingolstädter Steuerzahler
Gemeinsamer Antrag zum Digitalen Existenzgründerzentrum
ÖDP-Fraktion wäre für ein DGZ am Kavalier Dallwigk