Grüne regen ein Mehrwegsystem an

(ir) Die Grünen beantragen eine Reduzierung von Einwegbechern und Schaffung eines Mehrwegsystems im Stadtgebiet Ingolstadt.

Für den Verkauf von Heißgetränken „to go“ wie zum Beispiel Kaffee und Tee werden immer mehr Einwegbecher benutzt. Aber die Lebensdauer eines Einwegbechers ist kurz und für die Herstellung der fast 3 Milliarden Becher pro Jahr werden wertvolle Ressourcen verbraucht. Zudem entsteht durch weggeworfene Becher eine Abfallflut in unseren Städten.

Für eine saubere Stadt und zur Schonung von Ressourcen und Umwelt setzt sich die Ingolstädter Grünen-Fraktion nun für die Reduzierung von Einwegbechern und die Schaffung eines Mehrwegsystems im Stadtgebiet Ingolstadt ein.
"Mehrweg ist einfach smart", meint Stadtrat Christian Höbusch. "Wir wollen mit unserem Antrag ein Bewusstsein schaffen für ein anderes, nachhaltigeres Konsumverhalten, das beim Kaffeebecher nicht Halt machen darf und wird."

Nachfolgend der Antrag der Fraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Ingolstadt hat gerade kürzlich zur weiteren Ermöglichung der temporären Eisfläche auf dem Paradeplatz seine „Eishelden“ bekommen. Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen möchte die „Heldengalerie“ ebenso ernsthaft nun um „Becherhelden“ erweitern.

Es werden immer mehr Einwegbecher für Heißgetränke (Kaffee, Tee, Kakao) to go verbraucht. Die Lebensdauer von solchen Einwegbechern ist allerdings kurz, sie beträgt durchschnittlich nur 15 Minuten. So kommt es, dass – nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe – stündlich 320.000 Einwegbecher verbraucht werden. Das macht fast 3 Milliarden Becher im Jahr. Für die Herstellung werden zehntausende Tonnen Holz und Kunststoff (Deckel) sowie Milliarden Liter Wasser verbraucht – Ressourcen, die verloren gehen. Hinzu kommt, dass immer mehr weggeworfene Einwegbecher Straßen, öffentliche Plätze und die Natur verschmutzen. Kurz: To-Go- Becher sind ein Symbol unserer Wegwerfgesellschaft und eine Belastung für unsere Umwelt.

Umweltfreundlicher ist es, einmal produzierte Becher mehrfach zu benutzen. Mehrwegbecher sind, obwohl sie aufwendiger hergestellt werden müssen, deutlich umweltfreundlicher. Die Entlastungen während der Nutzungsphase überwiegen die höheren Belastungen gegenüber Einwegbechern während der Herstellungsphase. Mehrweg, das zeigen auch die schon lange etablierten Mehrwegflaschensysteme für Kaltgetränke (Wasser, Bier etc.), schont Ressourcen, schützt das Klima und vermeidet Abfälle. Kürzlich hat Umweltreferent Dr. Rupert Ebner gemeinsam mit den Taxifahrer*innen auch einen „Startschuss“ für weniger Einwegbecher in Ingolstadt gegeben. Wir stellen daher folgenden

Antrag:
1. Die Stadt Ingolstadt wirkt in geeigneter Weise (Aufklärung, freiwillige Vereinbarungen) auf alle Abgabestellen von Einwegbechern (Gastronomen, Imbissbetriebe, Hotels etc.) im Stadtgebiet ein, um die Verwendung von Einwegbechern zu reduzieren bzw. einzustellen, um damit Mehrweg zu fördern.
2. Die Stadt Ingolstadt legt dem Stadtrat bis Ende 2016 ein konkretes Konzept für ein Pilotprojekt in der Alt-/Innenstadt zur Schaffung eines Mehrwegsystems als Ersatz für Einwegbecher vor.
Ein solches Pilotprojekt als Leuchtturm für weitere Initiativen könnte z.B. gemeinsam mit Gastronomen in der Innenstadt gestaltet werden. Es könnte ein künstlerisch gestalteter Innenstadt-Mehrwegbecher eingeführt werden. Dieser Becher könnten beispielsweise auch zentral gereinigt und durch ein Hol-/Bringsystem damit einfach in der Verwendung für die Abgabestellen gemacht werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Christian Höbusch, Petra Kleine (Fraktionsvorsitzende), Barbara Leininger, Dr. Christoph Lauer