(ir) Engagierten Menschen und Städten haben sich zusammengeschlossen, um
auf die Problematik des Bienensterbens hinzuweisen und diesem mit
verschiedensten Maßnahmen entgegenwirken.
Aufgrund von
Parasiten, Pestiziden, Insektiziden und landwirtschaftlichen Monokulturen nimmt
das Bienensterben weiterhin zu. Viele Wildbienenarten sind deswegen bereits vom
Aussterben bedroht. Diese Entwicklung ist ein globales Problem.
Ingolstadt plant
mit „Ingolstadt summt!“ ein ganzes Bündel an Maßnahmen:
Wie in anderen
Städten könnten auf den Dächern öffentlicher Gebäude Bienenstöcke aufgestellt
werden. Durch die Pflanzung bienenfreundlicher Gehölze und die Anlage
blütenreicher Wiesen, wie bereits im Haslangpark geschehen, sollen möglichst
alle öffentlichen Freiflächen für Bienen attraktiver gestaltet werden. Für die
Bürgerinnen und Bürger sollen Informationen und Hinweise bereitgestellt werden,
um den eigenen Garten bienengerechter zu gestalten.
Im Rahmen der
Umweltbildung verleiht das Umweltamt sogenannte „Bienenkoffer“, die
umfangreiches Informations- und Lehrmaterial besonders für Grundschüler
enthalten. Es ist auch möglich, dass Bienenstöcke durch Arbeitsgemeinschaften
von Schülerinnen und Schülern oder Patenschaften betreut werden.
Durch
die Aktion „Ingolstadt summt!“ soll auch Menschen, die in ihrem Alltag kaum in
den Kontakt der Natur kommen, Wertschätzung und Verantwortungsgefühl für die
Bienen vermittelt werden. Ziel ist es, langfristig eine Bewusstseinsveränderung
in der Bevölkerung zu erreichen.
Mit „Ingolstadt summt!“ soll ein
breites Netzwerk aus Imkern, Naturschützern, Grundeigentümern, Lehrerinnen und
Lehrern und anderen Interessierten geschmiedet werden. Bienenfreunde können sich
bereits jetzt unter der E-Mail Adresse
Südlich von Gerolfing wurde entlang
eines Flurweges als Erstmaßnahme im Rahmen der Aktion „Ingolstadt summt!“ ein
städtischer Altgrasstreifen auf einer Länge von zirka 300 Metern und einer
Breite von sechs Metern zunächst umgebrochen und danach von einem Gerolfinger
Landwirt mit Saatgut aus 39 Kräuter- und vier Grasarten angesät.
Beim
Bezug des Saatgutes wurde darauf geachtet, dass nur heimische Wildarten
verwendet wurden, deren Muttersaatgut aus derselben Herkunftsregion stammt, in
der auch unser Stadtgebiet gelegen ist, nämlich die Region 16, eine
Unterbayerische Hügel- und Plattenregion. Ferner wurde der Kräuteranteil zu
Lasten der Grasarten etwas erhöht, um während der gesamten Vegetationszeit ein
möglichst durchgehendes Angebot an blühenden Pflanzen zu gewährleisten.
Das städtische Umweltamt wird in diesem Jahr weitere geeignete Flächen, verteilt
auf mehrere Gemarkungen, ermitteln und – wie aktuell geschehen – als artenreiche
Wiesenstreifen ansäen lassen.