Ingolstadt wird einwegtütenfrei

(ir) Angeregt durch den Stadtrat wurde durch den Umweltreferenten Dr. Rupert Ebner das Projekt „Ingolstadt wird einwegtütenfrei“ gestartet.

Mit dem Slogan „Ingolstadt ohne Einwegtüten – immer dabei“ wurden die Einzelhändler im Stadtgebiet Ingolstadt angesprochen und um eine Zusammenarbeit bei der Umsetzung des Projekts gebeten.

Der Media Markt Ingolstadt hat inzwischen die Vorreiterrolle übernommen. Mit dem Logo der Stadt Ingolstadt auf der einen und dem Satz „Ein kleiner Kauf für mich, eine große Wirkung für die Umwelt“ auf der anderen Seite hat der Konzern Media Markt Mehrwegtaschen produziert. Diese Mehrwegtaschen werden inzwischen prominent platziert an der Kasse zum Kauf angeboten.

Die Mehrwegtaschen von Media Markt sind aus Polypropylen. Um eine solche Tasche zu produzieren, brauchen die Hersteller Erdöl, Energie und Wasser. Dieser Einsatz natürlicher Ressourcen und die Umweltbelastungen werden begrenzt, wenn die Tüte beziehungsweise Tasche so oft wie möglich genutzt wird. Aufgrund ihrer Verarbeitung und Stabilität sind Mehrwegtragetaschen darauf ausgelegt bis zu mehrere hundert Mal wiederverwendet zu werden. Durch die Verwendung einer Mehrwegtasche und den Verzicht auf die Nutzung von Einwegtüten könnte jeder Einzelne zahlreiche Plastiktüten vermeiden. Und damit kann auch jeder Einzelne dazu beitragen, dass viel weniger Plastik in Gewässern und Vogelmägen landet.

Damit eine Mehrwegtragetasche ökologisch besser abschneidet als eine Einweg-Plastiktüte ist eine Mindestanzahl an Wiederverwendungen notwendig. Mehrwegtragetaschen benötigen aufgrund ihrer Verarbeitung und Materialstärke gegenüber Einweg-Plastiktüten mehr Material, Ressourcen und Energie zur Herstellung.

Wenn zum Beispiel eine Baumwolltragetasche ökologischer sein soll als eine Plastiktüte muss diese über 80 Mal wieder verwendet werden. Eine Kunststofftragetasche aus Polypropylen ist bereits nach drei Nutzungen umweltfreundlicher als eine Einweg-Plastiktüte.

Ein erster Schritt zur Umsetzung des Ziels „Ingolstadt wird einwegtütenfrei“ ist Dank des großen Interesses seitens der Firma Media Markt getan. Weitere Nachahmer werden hoffentlich folgen.

Auch die EU-Kommission will den Tütenverbrauch der Bürger reduzieren – und zwar innerhalb des nächsten Jahrzehnts auf vierzig Stück pro Jahr und Bürger. Dieses Ziel ist für alle europäischen Länder bindend, die Umsetzung wird hingegen jedem Land selbst überlassen. In Deutschland bis jetzt auch jedem einzelnen Unternehmen. Industrie und Politik diskutieren momentan über eine freiwillige Vereinbarung.