Integration erfolgt durch Bildung




(ir) Neue Koordinierungsstelle von Bildungsangeboten für Neuzugewanderte in Ingolstadt. Elisabeth Lang ist die neue Kommunale Koordinatorin.

Seit 1. November gibt es eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die Dauer von zwei Jahren geförderte Stelle zur Kommunalen Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte. Ziel des Projektes ist es, eine Infrastruktur zu schaffen, die es Neuzugewanderten und Akteuren erleichtert, aus den vielfältigen Bildungsangeboten in Ingolstadt die passenden zu finden, auszuwählen und zu nutzen.

Im Rahmen des Projekts sollen Bildungsangebote für Neuzugewanderte identifiziert und aufeinander abgestimmt werden. Dabei sollen ein Überblick und Transparenz über die verschiedenen Träger von Bildungs- und Integrationsmaßnahmen sowie deren spezifische Angebote geschaffen werden. Dazu werden Koordinierungsstrukturen in der Stadt weiterentwickelt beziehungsweise neu etabliert.

Aufgabe der Bildungskoordinatorin werden die ressortübergreifende Abstimmung von Einrichtungen innerhalb und außerhalb der Kommunalverwaltung, das Vorantreiben von regelmäßigem Austausch und enger Zusammenarbeit von Hauptamtlichen, Bildungsträgern, zivilgesellschaftlichen Akteuren und Unternehmen sowie die Beratung von Entscheidungsinstanzen sein. Die Koordinierungsstelle nimmt somit eine Schnittstellenfunktion für alle Akteure im Bildungsbereich für Neuzugewanderte ein.



Integration erfolgt hier durch Bildung, die im Rahmen des Projekts stets als lebenslanges Lernen gedacht wird und somit Angebote von der frühkindlichen Erziehung, über schulische und berufliche Ausbildung bis hin zur vielfältigen Weiterbildung im Erwachsenenalter umfasst. Die Adressatengruppe der Neuzugewanderten umfasst zum einen Asylbewerber, Asylberechtigte und geflüchtete Menschen, zum anderen Bürgerinnen und Bürger anderer EU-Staaten und der Welt, die in Ingolstadt eine neue Heimat finden und gefunden haben.

In Ingolstadt kann dabei auf bereits bestehende Strukturen zurückgegriffen werden, die im Rahmen der Vernetzungsarbeit der Akteure noch nachhaltiger gestaltet werden sollen.



Kommunale Koordinatorin für Bildungsangebote für Neuzugewanderte in Ingolstadt ist nun Elisabeth Lang. Lang ist 27 Jahre alt und kommt aus dem südlichen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Während ihres Studiums der Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung in Würzburg und Augsburg trat sie 2013 in den Dienst der Stadt Ingolstadt ein. Über drei Jahre war sie im Bürgerhaus der Stadt beschäftigt und nahm dabei vielfältige Aufgaben wahr: Von 2013 bis 2014 oblag ihr die Koordination des Projekts „Mehrgenerationenhäuser“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2015 übernahm sie die Öffentlichkeitsarbeit des Bürgerhauses sowie die Konzeptionierung, Organisation und Durchführung von Angeboten im Bereich Familienbildung.
2016 war sie neben ihrer Tätigkeit bei der Stadt Ingolstadt als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Augsburg beschäftigt und bot dort Veranstaltungen zu den Themen Migration, Flucht und Bürgerschaftliches Engagement an.
Seit November 2016 besetzt sie die neu eingerichtete und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für zunächst zwei Jahre geförderte Stelle der Kommunalen Koordinatorin der Bildungsangebote für Neuzugewanderte.
Laut Elisabeth Lang kann Integration durch Bildung nur dann gelingen, wenn alle Bildungsakteure an einem Strang ziehen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten ist besonders wichtig, um ein flächendeckendes Bildungsangebot für Neuzugewanderte in Ingolstadt zu schaffen und dieses für alle – Anbieter und Nutzer – transparent zu machen.

Organisatorisch ist die Stelle an die Volkshochschule Ingolstadt angegliedert. Zu finden ist Elisabeth Lang im Schulverwaltungsamt im 4. Stock der Ludwigstraße 30.

Neben ihrer Tätigkeit bei der Stadt Ingolstadt engagiert sie sich bürgerschaftlich in ihrer Heimatgemeinde und unterstützt junge Asylbewerber beim Erlernen der deutschen Sprache sowie beim Übergang in Ausbildung und Beschäftigung.