Klinikum erweitert Lehrtätigkeit für LMU


 
Praktisches Jahr-Ausbildung nun auch in den Fachbereichen Neurologie, Radiologie und Urologie am Klinikum Ingolstadt.

(ir) Seit vielen Jahren ist das Klinikum Ingolstadt bereits Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU), etwa in der Inneren Medizin oder Chirurgie. Nun kommen drei weitere medizinische Fachbereiche hinzu: Seit Kurzem stehen auch in der Neurologie, Radiologie und Urologie je zwei Plätze für die praktische Ausbildung von Nachwuchsmedizinern zur Verfügung. „Das Klinikum hat eine lange Tradition als Lehrkrankenhaus für die LMU und fördert schon seit vielen Jahren junge Ärzte“, sagt Geschäftsführer Alexander Zugsbradl. „Wir sind froh, dass das nun noch breiter geschehen kann. Das zeigt auch ein Stück weitunsere medizinische Qualität.“



Ausbildung sei natürlich immer auch mit einer großen Verantwortung und einem gewissen Aufwand verbunden, sagt Prof. Dr. Dierk Vorwerk, der Direktor des Instituts für Radiologie im Ingolstädter Schwerpunktkrankenhaus, das nun auch zwei Plätze für „PJler“, wie die Absolventen des Praktischen Jahres in der Medizin genannt werden, neu anbietet. „Aber den nehmen wir sehr gerne in Kauf“, so Vorwerk. „Wir möchten insbesondere jungen Ärzten am Ende ihres Studiums, die einen persönlichen Bezug zu Ingolstadt haben, die Möglichkeit bieten, hier vor Ort ihre ärztliche Ausbildung abzuschließen. Und wir sehen natürlich eine Chance, Berufseinsteiger für das Klinikum zu interessieren, die dann vielleicht nach dem PJ auch hier bleiben wollen.“

Diese Hoffnung teilen auch Prof. Dr. Andreas Manseck und Prof. Dr. Thomas Pfefferkorn, die Direktoren der Urologischen sowie der Neurologischen Klinik im Klinikum. Beide haben seit Kurzem ebenfalls jeweils zwei Plätze für PJler eingerichtet und wollen sich nach Möglichkeit auch persönlich um ihre Ausbildung kümmern: „Eine intensive Betreuung durch erfahrene Ärzte und eine gute Arbeitsatmosphäre gehören da fest dazu“, verspricht Pfefferkorn. Es gehe darum, die jungen Kollegen zu unterstützen, sie aber auch gleich ernst zu nehmen und ihnen die Chance zu geben, Erfahrungen zu sammeln, erklärt Manseck. Oder wie Konfuzius sage: „Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich“, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu. Das medizinische Wissen hätten die jungen Kollegen bereits. Nun gehe es darum, ihnen auch Erfahrung und Sicherheit in der Praxis zu vermitteln.



Dazu werden sie im Klinikum viele Möglichkeiten haben. In der Radiologie sollen die PJler alle Arbeitsplätze durchlaufen, werden von erfahrenen Kollegen unterstützt, werden aber auch selbst aktiv eingesetzt. Dabei lernen sie alle wichtigen radiologischen Techniken von Ultraschall über Computer- und Kernspintomografie, Angiografie bis hin zu interventionellen Verfahren zur Behandlung der verschiedensten Krankheiten kennen, können Befunde erheben und Diagnosen stellen – „selbstverständlich unter Aufsicht“, wie Vorwerk betont. Schließlich stehe natürlich die optimale Versorgung der Patienten im Fokus. Auch in der Neurologischen und Urologischen Klinik lernen die Nachwuchsärzte die verschiedensten Bereiche kennen: In der Urologie werden sie etwa auf Station, in der urologischen Diagnostik, in der Endourologie und im Operationssaal eingesetzt.

Als eines der Lehrkrankenhäuser der LMU ist das Klinikum bereits seit vielen Jahren an der praktischen Ausbildung junger Nachwuchsmediziner beteiligt. Schon bisher waren es regelmäßig rund 15 bis 20 PJler, die im Ingolstädter Schwerpunktkrankenhaus ihre praktische Ausbildung absolviert und dabei von den guten Ausbildungsmöglichkeiten und der Unterstützung durch die Business-Angel-Programme für Nachwuchsmediziner des Klinikums profitiert haben. Nun werden es also noch einmal sechs mehr. Die neuen Fächer Neurologie, Radiologie und Urologie sind dafür bereits vor Kurzem von der LMU freigegeben worden. Nun können sich Studierende dafür anmelden und dann den Vorgaben des Studiums entsprechend voraussichtlich im Herbst ihre praktische Ausbildung im Klinikum beginnen. Vielleicht werden ja einige der Nachwuchsärzte später weiter dort tätig sein. Es wären nicht die ersten.