Gemeinsame Aktion von DAK, Fronhofer-Realschule und Klinikum Ingolstadt gegen Alkoholmissbrauch von Jugendlichen.
(ir) Alkohol, Drogen, unangepasste Geschwindigkeit: das sind die häufigsten Ursachen für die so genannten „Disco-Unfälle“, die immer wieder zu schwer, manchmal auch tödlich verletzten Opfern führen. Einen anderen Weg, diese Gefahren ins Bewusstsein vor allem junger Menschen zu holen und dies ganz ohne „erhobenen Zeigefinger“, ging man im Klinikum Ingolstadt mit den Aktionen „klug statt blau“ und „bunt statt blau“.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK) wurde von Montag bis zum heutigen Freitag die Ausstellung „bunt statt blau“ gezeigt. Zu sehen waren Bilder, die junge Menschen im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs geschaffen hatten. Die Bilder mit ihren durchaus auch drastischen Motiven sollten dazu beitragen, „Farbe zu bekennen“ im Kampf gegen das bei jungen Leuten immer noch weit verbreitete „Vorglühen“ vor einem Disco- oder Partyabend, oder das Komasaufen, das nicht selten in der Notaufnahme einer Klinik endet.
„Nicht zuletzt deshalb, weil wir als Klinikum immer wieder schwerverletzte Opfer von Disco-Unfällen versorgen, haben wir uns gerne an dieser Aufklärungsaktion beteiligt“, betonten in einer Pressekonferenz zum Ende der Ausstellung die beiden Geschäftsführer der Klinikum Ingolstadt GmbH, Dr. Andreas Tiete und Alexander Zugsbradl. Die Unterstützung ging aber über die Ausstellung der Bilder hinaus: besonders anschaulich war das gemeinsame Projekt „klug statt blau“ des Klinikums mit der Fronhofer-Realschule. Organisiert wurde der Aktionstag vom Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Wenzl. Der Mediziner und sein Team gaben den Schülerinnen und Schülern nicht nur einen theoretischen Einblick in die Behandlung von Unfallfolgen. Sie gingen mit den jungen Leuten auch in die Notfallklinik, auf die Intensivstation, in die Abteilung für Rehabilitation und Physiotherapie und auf die Unfallchirurgische Station. „Wir wollten deutlich machen, dass ein Moment der Unachtsamkeit, verursacht vom Alkohol und der aufgeheizten Stimmung auf dem Heimweg von einer Party oder einer Disco, schwerwiegende, manchmal sehr tragische Folgen haben kann“, betonte der erfahrene Mediziner. Ähnliche Aktionstage, die Wenzl bereits durchgeführt hat, waren für ihn immer eine „sehr positive Überraschung“. Denn das Interesse der Schülerinnen und Schüler sei sehr groß und die Aufmerksamkeit ernsthaft gewesen“, wie er beim Pressegespräch unterstrich. „Wenn es uns gelingt, dass wir einen schweren Unfall verhindern können, weil sich als Ergebnis unserer Aktion junge Menschen genau überlegen, ob sie entweder auf Alkohol verzichten oder sich nach der Party nicht lieber abholen lassen, dann hat sich der Einsatz schon gelohnt“, waren sich Alexander Zugsbradl, Dr. Andreas Tiete und Prof. Dr. Michael Wenzl einig.