Landesgartenschau-Verschiebung auf Frühjahr 2021



Verschiebung aus organisatorischen, finanziellen und haftungsrechtlichen Gründen.

(ir) Auf Grund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben sich der Aufsichtsrat der Landesgartenschau 2020 GmbH und der Ingolstädter Stadtrat nach eingehender Diskussion für eine Verschiebung der Landesgartenschau um ein Jahr entschieden: Die Ingolstädter Landesgartenschau findet nun nächstes Jahr vom 23. April bis 3. Oktober 2021 statt.



Ein Antrag, das Gelände schon dieses Jahr für die Ingolstädterinnen und Ingolstädter zu öffnen, wurde vom Stadtrat abgelehnt. Dafür gibt es gute Gründe.

So sind viele Ausstellungsbeiträge zwar vorhanden und sichtbar, aber auf Grund der wochenlangen Beschränkungen durch Corona zum Teil nicht in einem Gartenschau-würdigen Zustand. Andere Ausstellungsbeiträge, wie zum Beispiel der Garten der Partnerstadt Opole, ist noch eine komplette Baustelle, weil die Aussteller nicht anreisen konnten, teilt die Landesgartenschau Ingolstadt 2020 GmbH mit. Die vorhandenen Ausstellungsbeiträge wären nicht zugänglich und könnten auch nicht betreut werden. So sei auch das Stadtlabor im Süden des Geländes derzeit ein menschenleerer Platz mit Containern.



Um das Gelände Corona-konform zu machen, müssten alle Ausstellungsbeiträge durch Zäune abgetrennt werden, die Öffnung des Wasserspielplatzes wäre nicht möglich, es müssten Wege eingezäunt werden und alle Hygienevorschriften auf dem Gelände umgesetzt werden. Die Absicherung der Ausstellungsflächen wäre schon aus Sicherungs- und Haftungsgründen notwendig. Das würde dem Steuerzahler wiederum nicht unerhebliche Kosten verursachen.



Und auch haftungsrechtliche Aspekte sprechen gegen eine Öffnung: Die Landesgartenschau Ingolstadt 2020 GmbH würde rechtlich für diese Öffnung außerhalb der Durchführung der Gartenschau für alles, was auf dem Gelände passiert, haftbar gemacht werden. Diese Verantwortung können weder die Geschäftsführer noch die Aufsichtsräte stemmen. Auf ein finanzieller Aspekt fällt ins Gewicht: würde das Gelände in diesem Jahr geöffnet, ohne dass eine Landesgartenschau stattfindet, müsste die Stadt Ingolstadt rund 6,5 Millionen Euro in Anspruch genommener Vorsteuer zurückzahlen.



Statt des vorgesehenen Rollrasens wurde jetzt auf noch nicht eingegrünten Flächen Rasen angesät. Dieser ist noch nicht ausgewachsen, es gibt auf dem Gelände also so gut wie keine Grünflächen, auf denen man picknicken oder toben könnte. Die Pflege des Geländes wurde jetzt minimiert. Die für eine Gartenschau so wichtigen Wechselflorflächen werden nach Abblühen der Frühjahrsblüher nicht mehr neu bepflanzt und gleichen daher in Kürze eher wilden, verunkrauteten Flächen. Somit wäre das LGS-Gelände in diesem Jahr kein typischer Park. Ohne Rasenflächen könnte man nur auf abgezäunten Wegen spazieren, das Gelände böte also eine nur geringe Aufenthaltsqualität.



Jetzt kann das Gelände in diesem Jahr in Ruhe wachsen und wird dann mit einer Gartenschau, inklusive Blumenmeere, Veranstaltungen und Gastronomie 2021 eröffnet.