Linke fordert echte Klimagerechtigkeit




(ir) Die Linkspartei ist mit dem Ergebnis der Marrakesch-Klimakonferenz nicht einverstanden.

„Marrakesch-Klimakonferenz endet ohne mehr Klimagerechtigkeit“, meint Bundestagsabgeordnete Eva Bulling-Schröter und schickte uns folgende Pressemitteilung:

„Nach der Freude von Paris war die erste Klimakonferenz nach Inkrafttreten des Weltabkommens ein zu leiser Anfang. Zur Umsetzung des globalen Ziels, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, wenn möglich unter 1,5 Grad zu halten, fehlen noch klare Regeln und wirkungsvolle Instrumente. Vom Wahlerfolg des Klimaleugners Donald Trump aus den USA, dem zweitgrößten Klimasünder der Erde, und seiner Ankündigung aus dem Parisvertrag auszusteigen, hat sich die Weltklimaschutz-Bewegung klugerweise nicht abschrecken lassen", kommentiert Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Energie und Klima der Bundestagsfraktion DIE LINKE die heute in Marokko zu Ende gegangene UN-Klimakonferenz.



In Marrakesch wurde in sehr technisch-formalen Verhandlungen an Spielregeln gearbeitet, wie eine Gebrauchsanweisung zur Umsetzung des Paris-Abkommens aussehen kann. Die Industrieländer stellen sich trotz beschworener Solidarität mit den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern des Südens weiter gegen eine schlagkräftige und gerechte Klimafinanzierung. Mit den versprochenen 100 Milliarden US-Dollar Klimageldern ab 2020 werden vor allem neue Windkraft- und Solaranlagen gebaut, was besonders der Privatwirtschaft im reichen Norden zu Gute kommt, nicht aber den Opfern von Fluten, Wirbelstürmen und Dürren vor Ort.



Die Linke fordert echte Klimagerechtigkeit und eine angemessene Finanzierung für die Anpassung an den Klimawandel. Auch für entstandene Schäden und Verluste müssen genug Mittel zur Verfügung gestellt werden. Die Herausforderungen für den internationalen Klimaprozess liegen auch nach Marokko weiter auf dem Tisch: Die bisherigen Treibhausgas-Reduktionen führen das Weltklima auf eine Erwärmung von über drei Grad mehr. Eins geht für Deutschland nicht: Auf internationaler Bühne glänzen wollen, aber zu Hause das selbstgesteckte Klimaziel von 40 Prozent weniger Klimagase bis 2020 mangels politischem Willen zugunsten der Exportindustrien zu verfehlen. Wer den Parisvertrag beim Wort nimmt braucht einen Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl, dafür haben in Marrakesch jetzt auch die Entwicklungsländer mehr Unterstützung gefordert. Zu begrüßen ist, dass Deutschland den Fidschi-Inseln 2017 in Bonn bei der Ausrichtung der nächsten Klimakonferenz hilft.“