Mehr Aufenthaltsqualität am Rathausplatz


Der Rathausplatz, das „Herzstück“ der Stadt, ist 2006 bewusst als weitgehend frei bespielbare Fläche angelegt worden. Bei der Durchführung von großflächigen Veranstaltungen hat er sich mit seinen drei möglichen Bühnen- oder Leinwandstandorten bewährt. Die Attraktivität des Platzes hinsichtlich Aufenthalts- und Erlebnisqualität wurde in den darauffolgenden Jahren jedoch oft kritisiert. Im Jahr 2010 wurden an der Westseite des Sparkassengebäudes vier Platanen gepflanzt, seit 2011 ist es möglich über das Blinden-Stadtmodell und das historische Sandtner-Modell am Rathausplatz die Altstadt einmal ganz anders zu erfahren. Parallel zu den oben genannten Maßnahmen beauftragte die Stadt Ingolstadt daher das bereits für die Umgestaltung zuständige Büro Auer und Weber mit einer übergreifenden Konzeptstudie zur Verbesserung des Erscheinungsbildes sowie der Erlebnis- und Aufenthaltsqualität.

Diese Studie bildet auch die Grundlage für den intensiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zur weiteren Entwicklung des Rathausplatzes. Bei einem Vororttermin mit Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel im September 2014, über soziale Medien und den Postweg gingen bei der Stadt viele Anregungen und Vorschläge zur Verbesserung des Rathausplatzes ein. Mehrheitlich befürworten die Bürgerinnen und Bürger - so sahen es übrigens auch der Gestaltungsbeirat und viele Stadträte – die Option den Rathausplatz für Großveranstaltungen zu nutzen. Gleichzeitig sprach sich die Bürgerschaft deutlich für mehr Sitzmöglichkeiten, mehr Grün, einen anderen Umgang mit dem Element Wasser und eine Überarbeitung der Fassade des Neuen Rathauses aus. Die Anregungen der Ingolstädter Bürger flossen wiederum in die Planungsüberlegungen von Auer und Weber ein. Anfang dieses Jahres stellte das Büro ihre überarbeitete Konzeptstudie , die auf der Internetseite der Stadt Ingolstadt abrufbar ist, in einem Stadtratsworkshop vor. Folgende Maßnahmen wurden jetzt in den Sommermonaten realisiert:

• Das Café Moritz erhielt die Möglichkeit, mehr Außentische und Sonnenschirme aufzustellen.

• Um den Übergang vom Straßenraum zum südlichen Platzraum räumlich noch stärker mit Grün zu fassen, wurden ergänzend zu den bestehenden vier Platanen zwei weitere auf der gegenüberliegenden Seite beim Juweliergeschäft gepflanzt.

• Um die Aufenthaltsqualität auf dem Rathausplatz zu verbessern, wurde der Taxistandort (drei Taxen) auf die Westseite des Rathausplatzes verlagert.

• Um das Angebot an Sitzmöglichkeiten im Bereich des Rathausplatzes zu verbessern, wurde zwischen den neu gepflanzten Platanen und an der Westseite des Platzes jeweils eine neue Sitzbank aufgestellt. Die neuen Bänke entsprechen im Design den Bestandsbänken und bieten insbesondere in den Nachmittagsstunden schattige Verweilmöglichkeiten am Rathausplatz.

• Als neues Gestaltungselement für den Rathausplatz, das gleichzeitig dem Wunsch nach mehr Grün und einer verbesserten Verweilqualität gerecht wird, wurde vom Büro Auer und Weber ein Pflanz-Möbel mit umlaufender Sitzbank für ein bequemes Sitzen mit Rückenlehne entwickelt, deren Gestaltung sich an den bestehenden Sitzbänken (ohne Lehne) orientiert. Ein Prototyp dieses Entwurfes steht seit Ende August auf dem Rathausplatz. Ebenso wie die Bänke in der Fußgängerzone besitzt die Bank eine Douglasie-Holzauflage und ist transportabel.

• Zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität bei Dunkelheit kann ein umlaufendes warmweißes LED-Lichtband in der Fuge zum Boden integriert werden.

Das Konzept von Auer und Weber sieht eine gruppierte Aufstellung der jahreszeitlich unterschiedlich gestalteten Pflanz-Möbel vor. Bevor jedoch Anzahl und genauer Standort der Elemente festgelegt und vom Stadtrat beschlossen werden, sind Bürgerinnen und Bürger, Stadträte und Verwaltung zur Prüfung und Begutachtung eingeladen. Dabei sollen nicht nur Aussehen und Sitzkomfort, sondern natürlich auch die praktische Handhabung bei Bepflanzung und Transport, die Wirtschaftlichkeit und die Nachhaltigkeit des Elementes eine Rolle spielen.

Wenn der Prototyp sich in den nächsten Wochen bewährt, werden die Pflanz-Möbel einen Grundpfeiler für die weitere Ausstattung des Rathausplatzes bilden. Die weiteren in der Konzeptstudie von Auer und Weber genannten Vorschläge wie Trinkbrunnen, Überarbeitung bestehendes oder neues Wasserspiel und Aktivierung Sparkassenhof werden parallel dazu konkretisiert.