Ein Schaukasten, der im Schulunterricht eingesetzt wurde, um Kindern die Folgen von schlechtem Zähneputzen aufzeigen sollte, wird bei der Mittagsvisite vorgestellt.
(ir) In der Mittagsvisite im Deutschen Medizinhistorischen Museum am Dienstag, 12. März 2019 um 12:30 Uhr setzt Dr. Alois Unterkircher sein strahlendstes Lächeln auf und präsentiert einen Schaukasten mit Wachszähnen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der Kasten zeigt die damals verbreitetsten Zahnerkrankungen und ermahnt den Betrachter zu ordentlicher Mundhygiene. Dies lässt vermuten, dass das Objekt im Schulunterricht eingesetzt wurde und Kindern die Folgen schlampigen Zähneputzens vor Augen führen sollte.
Ende des 19. Jahrhunderts begannen Zahnärzte, Reihenuntersuchungen bei Schulkindern hinsichtlich des Kariesbefalls durchzuführen. Ihnen waren die Klagen von Lehrern zu Ohren gekommen, dass Kinder aufgrund von Zahnschmerzen sehr häufig dem Schulunterricht fernblieben. Die Ergebnisse waren erschütternd: Über neunzig Prozent aller untersuchten Schülerinnen und Schüler zeigten Karies, ausgefallene Zähne waren keine Seltenheit. Als Folge dieser Untersuchungen wurden eine systematische Aufklärung der Kinder im Unterricht, praktische Übungen zum richtigen Zähneputzen und eine kostenlose Behandlung bedürftiger Kinder gefordert.
In der Mittagsvisite wird es auch um die Frage gehen, ob dieser Schaukasten tatsächlich im Bereich der Schulzahnpflege eingesetzt wurde, oder ob er aus einem anderen Zusammenhang stammen könnte.
Treffpunkt ist im Seminarraum „Christa Habrich“. Der Eintritt ist frei.