Audi-Gesamtbetriebsrat fordert weiter Produktion von alternativ angetriebenen Modellen an Heimatstandorten.
(ir) Nachdem Audi bekanntgab, ein zweites Elektromodell im belgischen Brüssel zu produzieren, regt sich Kritik innerhalb der Belegschaften der deutschen Audi-Standorte. „Wenn die Unternehmensleitung keine Perspektiven für gefüllte Produktionslinien in Deutschland aufzeigt, sondern nur für unsere ausländischen Standorte, ist der Unmut verständlich und mehr als gerechtfertigt“, sagt Peter Mosch.
Ausgangspunkt der Kritik war die Meldung der AUDI AG, ab 2019 ein weiteres Elektromodell am belgischen Standort in Brüssel zu produzieren. „Klar ist Audi ein Global Player. Genauso klar ist aber auch, dass das Audi-Herz dort kräftig schlagen muss, wo es nun mal sitzt – in Deutschland. Hier müssen auch in Zukunft volumenstarke, alternativ angetriebene Modelle vom Band fahren. Dafür muss das Unternehmen den Beschäftigten endlich Perspektiven aufzeigen“, sind sich Gesamtbetriebsratsvorsitzender Mosch und der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende Rolf Klotz aus Neckarsulm einig.
Die Entscheidung, den Audi e-tron Sportback in Brüssel zu produzieren, ist für Mosch aus logistischen Gründen aber grundsätzlich verständlich: „Da es sich um ein Produkt handelt, das auf derselben Plattform produziert wird, wie der erste reine Stromer, der Audi e-tron, ist die Entscheidung nachvollziehbar“, so Mosch.
Nach Ansicht des Gesamtbetriebsrats hätte das Unternehmen diese Tatsache sowie Perspektiven für die Heimatstandorte aber auch ganz deutlich gegenüber der Belegschaft kommunizieren müssen. Wäre das passiert, hätte diese Entscheidung auch keine Zukunftsängste an den Heimatstandorten ausgelöst.
Dass die deutschen Standorte, trotz des internationalen Engagements des Unternehmens aber auch in Zukunft sicher aufgestellt sein müssen, steht für den Gesamtbetriebsrat der AUDI AG außer Frage. Die Arbeitnehmervertreter haben deshalb gegenüber der Unternehmensleitung klare Bedingungen an internationale Standortentscheidungen geknüpft.
„Klar ist und bleibt, dass die Beschäftigung sowie die Auslastung an den deutschen Standorten auch in Zukunft sicher sein muss. Da nehmen wir den gesamten Vorstand in die Pflicht“, sagt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Peter Mosch.