Nacht der Museen im Stadtmuseum

Im letzten Jahr lautete das Motto für die Nacht der Museen: Bayern und das Osmanische Reich bzw. die Türkei. Heuer hat das Stadtmuseum zur Museumsnacht am Samstag, 12. September, „Ungarn“ eingeladen. Die spannenden Verbindungen des früheren Herzogtums und Königreiches Bayern mit dem Nachbarland Ungarn beginnen schon sehr früh. Sie sind der Anlass, über das Damals und Heute der beiden Länder nachzudenken und ihre Kultur vorzustellen.

Kooperationspartner ist der Ungarische Kulturverein Petöfi Kör e.V. aus Kösching. Bekannt ist er vor allem durch seinen Katalin-Ball, einer Variante des Kathreintanzes. Musik und Tanz – so erzählt Cecilia Erös – sind das ungarische Lebenselixier, und so dauert der Tanz auch bis zum Morgengrauen.
Tanz ist auch ein wichtiger Teil des Programmes: Das ungarische Tanzhaus lädt ein zum Tanz mit der Gruppe von Dénes Németh aus der Partnerstadt Györ. Er widmet sich intensiv der ungarischen Volksmusik und begleitet seit Jahren mehrere Tanzgruppen zusammen mit zwei weiteren Musikern. Das ungarische Tanzhaus ist ein Treffpunkt für Jung und Alt. Ursprünglich eine ländliche Feier, bei der dorfspezifische Traditionen gewahrt wurden: Die Reihenfolge, die Musik samt Instrumente und der eigentliche Tanz unterschieden sich oft von Dorf zu Dorf. Das Tanzhaus war Teil des Lebens auf dem Lande, wurde spätestens im 20. Jahrhundert in den Städten populär. Heute ist es ein Freizeitvergnügen, das seit 1977 auch in Deutschland unter Anleitung (Tanzhaus-Methode) praktiziert wird. Eine Ähnlichkeit mit dem Kocherlball in München oder den Gentry-Dances in England ist durchaus gegeben.
Der Ungarische Kulturverein organisiert ein Táncház speziell für die Gäste des Stadtmuseums. Die Volkstanzgruppe „Ringó“ leitet die Teilnehmer an.

Unter dem Motto „lebendiges Museum“ bietet die Theatergruppe Osonó bei der Nacht der Museen einen wahren Augenschmaus. Sie zeigt ungarische Trachten im Museum oder besser über das gesamte Museum verteilt. Wie sie es macht? Nur so viel wird verraten: Nicht alles Statuen im Museum sind aus Stein oder Holz und so dürfen sich die Besucher auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise durch das Stadtmuseum und somit durch die Geschichte Bayerns machen – und dazu gehört bis in die heutige Zeit auch Ungarn.

Weit zurück in die Zeit führt die Ausstellung „Grenzland des Imperiums. Der Historische Verein Ingolstadt und die Limesforschung“. Zu dieser Zeitstellung gehört auch die Hilfstruppe Legio III. Italica-concors, die sich dem Lagerleben entlang des Limes verschrieben hat.

Einen literarischen Ausflug bieten Sascha Römisch und Margret Gilgenreiner, die sich unter der erfahrenen Moderation von Dr. Martina Neumeyer dem Thema „Ungarn – Herz mit Paprika“ nähern.

Ulrike Mommendey entführt in die Welt der Märchen mit Musik und Tanz. Die Münchner Künstlerin Dorothea Geist rundet das Abendprogramm ab: „Poesie und Tanz“ heißt ihr Programm.