Naturschutz in Ingolstadt



Stadt und Ingolstädter Kommunalbetriebe setzen im Wald auf den Vertragsnaturschutz.

(ir) Seit 2005 beteiligt sich die Stadt gemeinsam mit den Ingolstädter Kommunalbetrieben am Vertragsnaturschutzprogramm Wald des Freistaates Bayern. Ziel des Programmes ist es, gefährdete Arten und Lebensräume für die Bayern eine besondere Schutzverantwortung hat, zu erhalten und zu entwickeln.

Dazu zählen unter anderem die Auwälder mit ihrem hohen Anteil gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, die in Ingolstadt den naturschutzfachlichen Hotspot darstellen.

Mit einem Bündel verschiedener Maßnahmen sollen die unterschiedlichen Arten und Biotope langfristig gesichert und gefördert werden.



Neben aktiven Maßnahmen wie der Mittelwaldbewirtschaftung im Gerolfinger Eichenwald, die besonders die Lebensräume der auwaldtypischen Vogelarten wie des Mittelspechts und des Halsbandschnäppers optimieren soll – aber auch notwendig ist, um die Eiche und andere seltene Baum- und Straucharten langfristig zu erhalten – zählt dazu die Schaffung lichter Waldstrukturen im Übergangsbereich zu den Kalkmagerrasen mit dem Ziel, die Lichtverhältnisse für Orchideen und Insekten langfristig zu verbessern.

Mit dem Erhalt von Biotopbäumen und von Totholz und der gezielten Herausnahme ganzer Waldflächen aus der Bewirtschaftung sollen vor allem totholzbewohnende Käfer wie der Hirschkäfer aber auch seltene Pflanzenarten wie das Grüne Besenmoos sowie eine Vielzahl seltener Pilzarten unterstützt werden, die auf das Vorhandensein alter Bäume und ungestörter Wälder angewiesen sind.

Durch die Verteilung dieser nicht genutzten Einzelbäume und Waldbestände auf großer Fläche soll auch ein Biotopverbundsystem für diese meist wenig mobilen Arten geschaffen werden.

Heuer haben Stadt und Kommunalbetriebe die Förderung von Maßnahmen auf einer Fläche von 157 Hektar beantragt mit einem Fördervolumen von 112.000 Euro bei einer Laufzeit zwischen 5 und 12 Jahren.



Insgesamt steht derzeit eine Waldfläche von zirka 277 Hektar mit einem Fördervolumen von 296.000 Euro unter Vertragsnaturschutz.

Neben 1.668 Biotopbäumen und 378 Totholzbäumen sind 41 Hektar Wald ihrer natürlichen Entwicklung, inklusive 1,5 Hektar Biberlebensraum, überlassen und werden nicht mehr genutzt. 97 Hektar werden als Mittelwald bewirtschaftet und auf einer Fläche von fast neun Hektar werden lichte Waldstrukturen geschaffen.

Schwerpunktmäßig befinden sich die Vertragsnaturschutzflächen im Gerolfinger Eichenwald, in den Donauauen an der Kälberschütt sowie im Zucheringer Wald und im Wasserschutzgebiet Buschletten.

Selbstverständlich werden im Stadtwald Alt-, Biotop- und Totholzbäume auch außerhalb des Vertragsnaturschutzes erhalten und gefördert, so dass die tatsächliche Zahl der aus der Nutzung genommenen Bäume noch wesentlich höher ist.