(ir) Das Caritas-Frauenhaus Ingolstadt ist umgezogen und hat jetzt mehr
Platz und günstigere Bedingungen.
Das Caritas-Frauenhaus in
Ingolstadt ist umgezogen. „Nachdem wir bisher sehr beengte Verhältnisse hatten,
freuen wir uns nun über ein modernes Haus mit mehr und helleren Zimmern. Die
Bewohnerinnen leben im Gegensatz zu vorher auch unbelastet von ständigem
Verkehrslärm“, erklärt Leiterin Marianne Frinken. Die Gemeinnützige
Wohnungsbaugesellschaft (GWG) Ingolstadt hat das Gebäude errichtet. Sie
vermietet es an den Caritasverband für die Diözese Eichstätt, der nach wie vor
Betreiber der Einrichtung ist. Die Adresse wird zum Schutz betroffener Frauen
nicht veröffentlicht. Zumindest bis zum Jahresende ist die Einrichtung weiterhin
über die Telefonnummer (08 41) 7 77 87 zu erreichen. In den nächsten Wochen wird
aber auch eine neue Nummer eingerichtet, die noch bekanntgegeben wird.
Das
neue Frauenhaus verfügt über zwölf Plätze für Frauen, zwei mehr als bisher. Für
jeweils sechs Frauen stehen eine gemeinsame Küche und ein Aufenthaltsbereich als
Treffpunkt zum Austausch zur Verfügung. Zwei Zimmer sind knapp 13 Quadratmeter
groß und acht verfügen über eine Wohnfläche von über 17 Quadratmetern. „Jedes
dieser zehn Zimmer hat eine eigene Nasszelle. Das ist eine deutliche
Verbesserung, denn im alten Haus gab es nur Etagenbäder und -toiletten“, freut
sich Bernd Leitner, Leiter der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt, zu der das
Frauenhaus gehört. Ferner gibt es zwei Appartements von ebenfalls gut 17
Quadratmetern, deren Bäder auch im Rollstuhl genutzt werden können. „In allen
Zimmern können zumindest zwei Kinder untergebracht werden, im Notfall auch
mehr“, informiert Leitner. Im Dachgeschoss stehen darüber hinaus zwei Räume für
Kinder- und Hausaufgabenbetreuung sowie ein Gemeinschaftsraum für die
Bewohnerinnen zur Verfügung. „Auf dem geschützten Grundstück gibt es zudem einen
Garten mit Spielmöglichkeiten für Kinder“, so der Kreisstellenleiter. Im neuen
Frauenhaus befinden sich ferner drei Beratungsbüros und ein Verwaltungsbüro mit
EDV-Ausstattung auf dem neuesten Stand sowie ein Besprechungszimmer für die
haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Hinzu kommt ein Hauswirtschaftsraum,
in dem Bewohnerinnen ihre Wäsche waschen und trocknen können.
Die in das
neue Gebäude umgezogenen Frauen freuen sich vor allem über die Einrichtung ihrer
Zimmer. „In den Schränken hier kann ich meine persönlichen Dinge viel besser
ordnen als bisher“, meint eine Frau. Eine andere zeigt sich froh darüber, „dass
ich nun nicht mehr mit vielen anderen ein Bad teilen muss“. Wiederum andere
Frauen sagen, die größeren Fenster sorgten für ein schöneres Ambiente als zuvor.
Eine freiwillige Mitarbeiterin erklärt, ihr gefalle das klare Raumkonzept. Eine
andere Ehrenamtliche freut sich insbesondere darüber, jetzt einen eigenen Raum
für die Hausaufgabenbetreuung zu haben. „Auch die neuen Küchen laden jetzt
wirklich zum Kochen ein“, ergänzt sie.
Nach Mitteilung der
Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft kostete der Neubau rund zwei Millionen
Euro. Die GWG brachte nach Angaben von Geschäftsführer Peter Karmann mit etwa
1,7 Millionen Euro den Löwenanteil auf. Der Caritasverband leistete einen
einmaligen Zuschuss von 300.000 Euro. Die Stadt Ingolstadt und die Landkreise
Eichstätt und Pfaffenhofen bezuschussen die Personal- und Sachkosten für die
Arbeit des Frauenhauses. „Dank der guten Zusammenarbeit mit der GWG, dem
Architekten Ingolstädter Alfons Schlamp sowie den Kommunen können wir Frauen,
die in unserer Einrichtung Zuflucht suchen, nun bessere Bedingungen anbieten als
bisher“, zeigt sich Bernd Leitner über den Abschluss der Bauprojektes
erleichtert.