Nutzen Sie Ihre Stimme



DGB Ingolstadt ruft zur Beteiligung an der Sozialwahl auf.

(ir) Die Versicherten in einer Sozialversicherung, Rentnerinnen und Rentner wählen bei der Sozialwahl 2017 für die kommenden sechs Jahre ihre Vertreterinnen und Vertreter in die „Versichertenparlamente“ der gesetzlichen Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherungen. Damit stellen sie wichtige Weichen für die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme, denn über die Selbstverwaltung regieren die Versicherten ihre Kasse mit.

Auch viele Versicherte in Ingolstadt können ihre Stimme abgeben. Bei den meisten Sozialversicherungen einigen sich die Arbeitnehmerorganisationen auf eine gemeinsame Liste, dann ist keine Wahlhandlung erforderlich. Das ist zum Beispiel bei Betriebskrankenkassen (BKK) der Fall oder bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK). Konkurrieren in einer Renten- oder Krankenversicherung mehrere Organisationen um die Mandate, findet eine Briefwahl statt. Zu einer solchen Urwahl kommt es in diesem Jahr bei der Techniker Krankenkasse (TK), der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK), der BARMER, der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), der Handelskrankenkasse (Hkk) und der Deutschen Rentenversicherung Bund.

„Die Versichertenparlamente sind keine bürokratischen Kontrollgremien. Hier regieren die Versicherten die Versicherungen und Kassen über ihre Vertreterinnen und Vertreter aktiv mit“, sagte der DGB-Stadtverbandsvorsitzende von Ingolstadt, Bernhard Stiedl, und ruft alle Wahlberechtigten in der Region zur Stimmabgabe für die DGB-Listen auf.



In der gesetzlichen Krankenversicherung nutzen die „Versichertenparlamente“ die Spielräume der Gesundheitsreform und entwickeln spezifische Modelle für die jeweilige Versicherung. Dabei setzen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaften zum Beispiel für die Einführung innovativer Modelle ein wie etwa ambulante Gesundheitszentren, die die Kompetenz vieler Fachärztinnen und Fachärzte bündeln. Solche Modelle verhindern teure Doppeluntersuchungen, verbessern so die Versorgung und sparen das Geld der Versicherten.

In der Rentenversicherung geht es um bessere Service-Leistungen für die Versicherten. Der Kampf gegen Altersarmut ist dabei für die Gewerkschaften in den nächsten Jahren eines der wichtigsten Anliegen. Die gesetzliche Rente muss als wichtigste Säule der Altersversorgung erhalten bleiben, auch bei immer flexibleren Erwerbsverläufen. Dazu gehört die Weiterentwicklung der Rentenversicherung zu einer Versicherung aller Erwerbstätigen.

„Und nicht zuletzt entscheiden die Versichertenparlamente auch mit über die Höhe der Beitragssätze. Damit Gesundheit kein Luxus für wenige wird, müssen die Versicherten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Unsere Kandidatinnen und Kandidaten setzen sich für eine solidarische Finanzierung der Sozialsysteme ein“, so Bernhard Stiedl.



Und er fügt hinzu: „Einfach das Kreuz beim DGB oder den Gewerkschaften machen, Stimmzettel in den Wahlumschlag und bis zum 31. Mai zurück schicken – portofrei. Das kostet die Versicherten fünf Minuten Zeit und bringt ihnen sechs Jahre engagierte solidarische Mitbestimmung in den Sozialsystemen."

Das Foto zeigt Bernhard Stiedl, den Vorsitzenden des DGB Ingolstadt, der zur Beteiligung bei der Sozialwahl aufruft.