Gelbfieberimpfung nun auch im Ingolstädter Gesundheitsamt möglich.
(ir) Die Urlaubszeit steht vor der Tür und viele Deutsche zieht es in die Ferne. Dabei möchte jeder schöne und exotische Erinnerungen, aber keine Krankheiten mit nach Hause nehmen. Ende 2016 ist eine große Gelbfieber-Epidemie in Brasilien ausgebrochen. Die lebensbedrohliche Erkrankung, die bisher eher in wenig bereisten Gegenden der Welt vorkam und den meisten Deutschen kaum bekannt ist, wird dadurch auch zu einer Bedrohung für den Standard-Touristen. Laut Robert-Koch-Institut sind im Februar und März drei Deutsche mit dem Gelbfiebervirus angesteckt worden, eine Urlauberin starb trotz intensivmedizinischer Maßnahmen.
Eine Impfung hätte diese Touristen schützen können. Das Gelbfieber hat eine Gesamt-Sterberate von zehn bis zwanzig Prozent. In Ländern, in denen Gelbfieber auftritt, wird bei der Einreise der Nachweis einer Impfung gefordert. Diese Einmal-Impfung ist ein Leben lang gültig und kann nur in spezialisierten Impfstellen verabreicht werden. Seit heuer auch im Ingolstädter Gesundheitsamt.
Da das Gelbfieber bis 2016/2017 in Brasilien als nicht besonders weit verbreitet galt, wurde bisher für das beliebte Reiseland keine Impfung empfohlen. Viele Touristen sind über die neue bedrohliche Situation nicht informiert und fliegen unvorbereitet, oft auch mit „last-minute“-Angeboten, in den Urlaub.
So geht es auch vielen Urlaubern in anderen, scheinbar harmlosen Reisezielen. Zum Beispiel kann unter Umständen bei einem Aufenthalt in Thailand eine Impfung gegen die Japanische Enzephalitis oder gegen Meningokokken notwendig sein. In der Dominikanischen Republik oder in Marokko wird bei gewissen Voraussetzungen eine Choleraimpfung empfohlen.
Die Aussagen im Internet zu den notwendigen Impfungen und Schutzmaßnahmen können widersprüchlich, kompliziert oder veraltet sein. Die Impfberatung vor einer geplanten Reise kann hier viele Fragen und Unsicherheiten klären. Auch über das Malariarisiko und die Abwägung, ein Prophylaxe-Medikament gegen Malaria einzunehmen, gibt es im Internet uneinheitliche Informationen. Wichtig ist, sich von einer Fachperson beraten zu lassen, wenn man sich nicht absolut sicher ist. Nur so können vermeidbare Erkrankungen, aber auch unnötige Vorsichtsmaßnahmen vermieden werden.
Auch das Timing muss bedacht werden: In vielen Ländern wird eine Hepatitis B Impfung dringend empfohlen – bis man aber einen Schutz durch die Impfung erhält, vergehen mindestens sechs Monate.
Wer also Wert auf seine Gesundheit legt, sollte frühzeitig vor einer Reise den eigenen Impfschutz überprüfen lassen und sich bei Bedarf reisemedizinisch beraten lassen.