Keramik der Berber - Ausstellungseröffnung im Bauerngerätemuseum.
(ir) Mit einer „exotischen“ Ausstellung startet das Bauerngerätemuseum Hundszell in die Saison 2019. Zwar ist die Keramik der Berber unter Kennern seit geraumer Zeit zur heiß begehrten Sammelware geworden. Darüber hinaus aber ist diese uralte Töpferkultur in Europa kaum bekannt.
Eine großartige Privatsammlung bietet nunmehr die Gelegenheit, eine Auswahl dieser Kulturzeugnisse in Ingolstadt zu zeigen. Jürgen F. Kunz hat die Maghreb-Staaten über Jahrzehnte hinweg auf Reisen erkundet und hierbei eine der größten Privatsammlungen von Berber-Keramik zusammengetragen.
Das Einzigartige der fast ausschließlich zum alltäglichen Gebrauch entstandenen Gefäße liegt in ihrer Archaik. Formgebung, Dekor, aber auch die Herstellungstechnik zeugen von Jahrhunderten, ja teilweise Jahrtausende zurückreichenden Traditionen. Nahezu steinzeitliche Archetypen haben sich hier bis in die jüngste Vergangenheit erhalten.
Die Ausstellung würde daher gut in ein archäologisches Museum passen. Ebenso gut aufgehoben ist sie aber in einem agrargeschichtlichen Museum. Sie erinnert an die Bedeutung irdener Gefäße als einem prägenden Bestandteil aller traditionellen Bauernkulturen. Schließlich ist die Entstehung bäuerlicher Lebensformen nicht zuletzt durch die „Erfindung“ von Keramik definiert.
Neu eingerichtet wurde zur neuen Saison auch die Präsentation von textilen Handarbeiten in der hauswirtschaftlichen Abteilung des Museums, gestaltet von der Leiterin der Hundszeller Sitzweil-Gruppe, Annemarie Schindlbeck. Zum Saisonstart am Sonntag, 31. März 2019 zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr werden von der Sitzweil und weiteren Handarbeitsgruppen aus der Region Ingolstadt eine Vielzahl von Handarbeitstechniken in großer Runde vorgestellt.
Das Museum ist für Besucher ab Sonntag, 31. März 2019 wieder zu den bekannten Öffnungszeiten zugänglich: Dienstag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, Sonn- und Feiertage von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr oder nach telefonischer Anmeldung.