Sanierungsarbeiten in der Sebastianskirche starten



Das Hochbauamt hat für die Baumaßnahme 1,1 Millionen Euro veranschlagt.

(ir) In der derzeit für die Öffentlichkeit gesperrten Sebastianskirche beginnen unter der Leitung des Hochbauamts Ingolstadt Anfang April mit der Aufstellung des Gerüsts die Sanierungsarbeiten. Bis zum Jahresende soll die beliebte und gern für Hochzeiten genutzte Kirche wieder zugänglich sein.



Nachdem Risse am Chorbogen der kleinen Kirche festgestellt wurden, ergab eine statische Beurteilung, dass die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gesichert ist. Daraufhin wurde die Kirche gesperrt und der Chorbogen mit einer Holzkonstruktion abgestützt.



Ein auf historische und denkmalgeschützte Bausubstanz spezialisiertes Ingenieurbüro hat in den vergangenen Monaten ein Konzept zur Stabilisierung des Tragwerks entwickelt. Im Zuge der nun anstehenden Instandsetzungsarbeiten werden zunächst die konstruktiven Mängel des Dachtragwerkes behoben und der Chorbogen stabilisiert.



Im Anschluss an die statischen Ertüchtigungsmaßnahmen werden durch einen Restaurator die Risse im Verputz und Mauerwerk geschlossen. Nach Abschluss der erforderlichen Malerarbeiten ist die Kirche voraussichtlich zu Weihnachten dieses Jahres wieder nutzbar.



„Für uns hat die Sebastianskirche nicht nur als Baudenkmal einen hohen Wert, denn sie ist dem Schutzheiligen gegen die Pest geweiht und hat damit auch eine große geschichtliche Bedeutung“, so Ingolstadts zweite Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll. Als im 17. Jahrhundert die Pest grassierte, legte der damalige Rat der Stadt ein Gelübde ab und ließ die ‚Pestkirche‘ erweitern. „Auch wir sind heute von einer schweren Pandemie betroffen. Die Tatsache, dass wir trotz Corona nun mit der Sanierung beginnen können, stimmt mich froh und ist ein schönes Zeichen der Hoffnung auf bessere Tage!“



Insgesamt veranschlagt das Hochbauamt für die Maßnahme Kosten von 1,1 Millionen Euro, wobei hierfür rund 400.000 Euro aus Fördermitteln der Bayerischen Landesstiftung, des Bezirks Oberbayern und des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege beantragt sind.

Das Foto zeigt von links den Mesner der Sebastianskirche Wolfgang Schönauer, Stadtheimatpfleger Tobias Schönauer, Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll, Mitarbeiter des OB-Büros Andreas Utz, Josef Dintner vom Stadtplanungsamt und Andreas Schächtl vom Hochbauamt.