Die Ingolstädter Stadtratsfraktion der Grünen beantragt: Keine Wildtiere mehr im Zirkus in Ingolstadt.
(ir) Heute erreichte uns eine Pressemitteilung der Stadtratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, die wir nachfolgend veröffentlichen:
„Wildtiere können in reisenden Zirkusbetrieben nicht artgerecht gehalten werden. Daher hat sich der Bundesrat 2003, 2011 und 2016 für ein Verbot von Wildtieren in Zirkusbetrieben ausgesprochen.
Die Bundesregierung teilte 2014 mit, dass 2011 bei insgesamt 895 amtstierärztlichen Kontrollen in Zirkusbetrieben 409 Verstöße gegen die Haltungsanforderungen für Tiere festgestellt wurden – also bei fast jeder zweiten Kontrolle.
In den Ländern Bayern und Berlin wurden in den letzten Jahren ebenfalls bei rund 50 Prozent aller amtstierärztlichen Kontrollen in Zirkusbetrieben Missstände und Verstöße bei der Tierhaltung festgestellt.
82 Prozent der Deutschen vertreten laut einer Umfragen die Auffassung, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können und 2/3 der Deutschen befürworten ein Wildtierverbot im Zirkus. 18 europäische Länder sowie viele Städte und Gemeinden in Deutschland haben aus Gründen des Tierschutzes bereits Zirkusbetrieben mit Wildtieren die Anmietung kommunaler Flächen untersagt.
Deshalb beantragt die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, zukünftig keine kommunale Flächen oder Flächen in mittelbarem kommunalem Eigentum, also insbesondere der AöR IFG Ingolstadt, an Zirkusbetriebe mit Wildtieren zu vermieten.
‚Wir möchten, dass unsere Kinder Wildtiere in einer möglichst artgerechten Umgebung kennenlernen und erleben können,‘ meint Stadtrat Christian Höbusch, ‚und hierzu haben wir gleich in zahlreichen zoologischen Gärten und Einrichtungen in unserer Nähe Gelegenheit, in den Zoos in Augsburg, Nürnberg, München, und auch – im kleineren Format – im Wasserstern in Ingolstadt. Mit unserem Antrag möchten wir, dass Ingolstadt dem guten Beispiel vieler anderer Städte und Gemeinden folgt und damit der mehrheitlichen Haltung zu Wildtieren in Zirkussen in der Bevölkerung auch hier endlich Taten folgen lässt.‘“