Tag des offenen Denkmals

Am morgigen Sonntag, 13. September, findet wieder der europaweite Tag des offenen Denkmals statt - heuer unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“.

Natürlich beteiligt sich auch Ingolstadt an diesem Tag und öffnet verschiedene Baudenkmale, die eindrücklich den historisch bedingten Gegensatz von Enge und Weite der städtebaulichen Entwicklung verdeutlichen. Während die flächenmäßig begrenzte Altstadt vor allem Aufgaben zur innerstädtischen Versorgung und den Handel auf kleinteiligem Areal organisierte, entstand außerhalb der Stadtmauern unter anderem das industrielle Gießereigelände. Entsprechend wird ein Höhepunkt der Besuch des Industriedenkmals Gießereihalle sein.

Zudem sind auch dieses Jahr wieder Gebäude zugänglich, die kurz vor oder in der Sanierungsphase sind. Das Gebäude Schäffbräustraße 1, eine ehemalige Bierschenke, wird ebenso saniert und einer Wohnnutzung zugeführt wie auch das Gebäude Johannesstraße 5, bei dem es sich um das Wohnhaus eines ehemaligen Stadtbauernhofs und ein Mesnerhaus handelt.

Klassiker wie das Kreuztor samt Erlebnisführung, der Münsterturm und das Feldkirchener Tor können ebenfalls kostenlos besichtigt werden.

Diverse Führungen (Kriegsbäckerei, Zeughaus, Kriegsspital), die Präsentation eines Fragments des abgebrochenen Donautors im Stadtmuseum und eine Führung zu der Ausstellung „Flöhe im Museum“ im Deutschen Medizinhistorischen Museum bereichern das Programm des diesjährigen Tags des offenen Denkmals.

Die Möglichkeit des kostenfreien Besuchs der Altstadtmuseen in denkmalgeschützten Gebäuden rundet das Programm ab.

Das Museum für Konkrete Kunst bietet am Tag des offenen Denkmals spezielle Angebote für Kinder an.

Bei den Führungen im Kreuztor ist die Teilnehmerzahl aus räumlichen Gründen und zu Gunsten einer besseren Verständlichkeit begrenzt. Die Teilnahmeplätze werden in der Reihenfolge des Eintreffens vor Beginn der Führung vergeben. Eine vorherige Anmeldung ist nicht möglich.

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days, der bereits 1991 vom Europarat ins Leben gerufen wurde. In Deutschland wurde der Tag des offenen Denkmals erstmals 1993 bundesweit begangen. Die Koordination liegt seitdem bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Jahr für Jahr nutzen europaweit rund 20 Millionen Menschen – davon allein rund 4,5 Millionen in Deutschland – die Gelegenheit, mehr als 30.000 Denkmäler zu besichtigen. Ziel des Tages des offenen Denkmals ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Der überwältigende Erfolg, den der Denkmaltag seit Anbeginn verzeichnet, ist vor allem auch den regionalen Organisatoren – in Ingolstadt ist dies das Stadtplanungsamt / Untere Denkmalschutzbehörde – und den vielen freiwilligen Helfern vor Ort sowie dem Engagement von privaten Eigentümern, Institutionen und Fachleuten zu verdanken.

Wenn im September historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen öffnen, dann sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. „Geschichte zum Anfassen“ - das bietet der Denkmaltag den Besuchern in wohl einmaliger Weise.

Das heuer von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgewählte Motto zum Tag des offenen Denkmals „Handwerk, Technik, Industrie“, nimmt Bezug zu der europaweit stattfindenden Kampagne „European Industrial and Technical Heritage Year 2015“.
Hier liegt der Fokus insbesondere auf einer Herausstellung der industriellen und technischen Denkmale, die, in ihrer historischen Bedeutung den Profanbauten zugehörig, gleichwertig den Sakralbauten gegenüberstehen.