Für die hochqualifizierte Belegschaft der PSW automotive engineering GmbH gelten zukünftig zwischen der IG Metall und der PSW ausgehandelte Regelungen zu Arbeitsbedingungen und Entgelten.
(ir) Sicherheit für die Belegschaft plus Wettbewerbsfähigkeit für das Unternehmen: Das ist die Formel, nach der Gewerkschaft und Arbeitgeber erstmals einen Tarifvertrag erzielt haben.
„Entwicklungsdienstleister, auch PSW, stehen in einem harten Wettbewerb um Aufträge. Dieser Wettbewerb muss über Innovation und Cleverness ausgetragen werden. Deswegen brauchen wir faire und klare Regeln über Arbeitsbedingungen und Entgelte, möglichst in der gesamten Branche der Entwicklungsdienstleister. Wichtige Leitplanken haben wir mit dem Tarifvertrag bei PSW abgesteckt“, so Johann Horn, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt.
Jochen Keller, Geschäftsführer Personal, Recht und Organisation der PSW automotive engineering GmbH, ergänzt: „Der Wettbewerb um Aufträge darf kein reiner Preiskampf sein – wir wollen einen konstruktiven Wettbewerb im Markt. Die PSW setzt dabei auf Know-how in Innovationsthemen wie alternative Antriebssysteme, Digitalisierung und Fahrzeugentwicklung mit virtuellen Methoden. Dabei zählen die Kompetenz unserer hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die bewährte Zusammenarbeit mit Audi.“ Der Tarifvertrag stellt die Weichen für die Zukunft des Unternehmens: „Von Anfang war es ein Ziel aller Verhandlungspartner, die Wettbewerbsfähigkeit der PSW zu sichern“, so der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Jens Nuthmann. Tarifverträge seien dafür ein ideales Instrument.
Der Tarifvertrag für alle Beschäftigten der PSW automotive engineering GmbH wird zum 1. Juli 2017 in Kraft treten. Eingeführt wird eine neue Tarifdynamik, entsprechend der Entgelttarifverträge der Metall- und Elektroindustrie in Bayern sowie stufenweise Tariferhöhungen bei gleichzeitiger Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit.
Ergänzend einigten sich die Verhandlungspartner auf einen Tarifvertrag zur Beschäftigungsentwicklung. Dieser ermöglicht es Gewerkschaft, Betriebsrat und Arbeitgeber, flexibel auf wirtschaftliche Schwankungen zu reagieren. „So sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit der PSW in kritischen Situationen und damit auch Arbeitsplätze“, so der IG Metall Betriebsbeauftragte für die PSW, Karl Musiol.
Die PSW automotive engineering GmbH ist ein Unternehmen im Bereich Entwicklung und Konstruktion mit Schwerpunkt in der Automobilindustrie. Das Unternehmen deckt den kompletten Entwicklungsprozess von der Konzeptentwicklung bis zur Serienreife eines Fahrzeuges ab. Als 100-prozentige Tochter der Audi AG beschäftigt PSW insgesamt knapp 1.000 Beschäftigte in Deutschland.
Das Foto zeigt von links nach rechts: Jens Nuthmann (Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats PSW), Jochen Keller (PSW Geschäftsführer Personal, Recht und Organisation), Karl Musiol (IG Metall Betriebsbeauftragter für PSW), Johann Horn (1. Bevollmächtigter IG Metall), Michael Gick (kaufmännischer Geschäftsführer PSW), Silvio Schindler (Vorsitzender der Geschäftsführung PSW).