Technik statt Menschlichkeit

(ir) Die Piratenpartei hätte das für Kriegsflüchtlinge gespendete Geld lieber für kostenloses Internet eingesetzt.

Die Firma Kaspersky übergab der Stadt eine Spende von 10.000 Euro zur Unterstützung von Kriegsflüchtlingen. Die PIRATEN schlagen vor, einen Teil der Spende zum Aufbau eines Freifunk-Netzes über die Stadtteile zu verwenden. Dabei hätten alle etwas davon.
Die PIRATEN können sich vorstellen, dass hohe Gebäude mit Freifunk ausgestattet werden. Auf den Dächern werden die Freifunk-Knoten mit einer Richtfunkstrecke von Stadtteil zu Stadtteil vernetzt. Ein positiver Nebeneffekt dabei ist, dass sich genauso jeder Bürger mit den Routern in seiner Nähe vernetzen kann, und so das ausfallsichere Netz weiter vorantreibt.

Aber was ist Freifunk eigentlich?
Freifunk ist ein gemeinnütziges Projekt, das bereits in ganz Deutschland existiert. Über 120 Freifunk-Knoten stehen bereits in der Region 10 verteilt. Jeder Nutzer kann sich in das offene WLAN einwählen und im Internet surfen. Ein Benutzername und Passwort ist nicht nötig, ebenso ist der Zugang nicht limitiert und ohne die Angabe von persönlichen Daten nutzbar. Die Freifunker aus Ingolstadt benutzen eine freie Software, die auf dem Internetrouter zuhause installiert wird. Wenn ein weiteres Freifunk-Gerät in der Nähe ist, vernetzen sich die Router automatisch untereinander. Durch diese Vernetzung entsteht ein ausfallsicheres Netz.
Wer seinen Gästen oder Nachbarn Freifunk zur Verfügung stellt, ist übrigens von der sogenannten Störerhaftung ausgeschlossen. Die aufgestellten Router in Ingolstadt sind lediglich die Endpunkte des Netzes, der Dienstanbieter ist der Freifunk e.V.

Die PIRATEN sind selbst in der Freifunk-Gruppe Ingolstadt aktiv und sprechen sich auch in ihrem Kommunalwahlprogramm für das Freifunk-Projekt aus. Die Freifunk-Gruppe Ingolstadt existiert seit Januar 2015 als Projekt des Bürgernetzvereins bingo e.V. Seit dieser Zeit sind bereits über 120 Knoten aufgestellt worden, die von bis zu 400 Teilnehmern gleichzeitig genutzt werden. Die Zahlen werden monatlich nach oben korrigiert.